Höhere Lebenskosten sorgen in der Schweiz für finanzielle Not. Dass Menschen vermehrt mit Armut zu kämpfen haben, merkt man auch beim Hilfswerk Caritas.
Caritas
Immer mehr Menschen sind hierzulande auf Hilfswerke wie Caritas angewiesen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erhöhte Lebenskosten sorgen für steigende Nachfrage nach vergünstigten Produkten.
  • Ein Luzerner Caritas-Laden verzeichnet einen Kunden-Anstieg von 25 Prozent.
  • Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Sozial- und Schuldenberatung des Hilfswerkes.
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Steigende Krankenkassenprämien sowie höhere Strom- und Lebensmittelkosten – das Leben in der Schweiz wird generell teurer. Die daraus resultierende finanzielle Not bekommen insbesondere die Hilfswerke zu spüren.

Ein Beispiel? Der Caritas-Laden in Luzern. Der Umsatz habe im Vergleich zu 2021 zwar um rund 35 Prozent zugenommen. Das teilt Daniel von Holzen, Leiter der Märkte von Caritas in Luzern, gegenüber der «Luzerner Zeitung» mit.

Nachfrage bei Caritas nimmt zu

Gleichzeitig habe aber auch die Anzahl der Kundschaft um rund 25 Prozent zugenommen, so von Holzen weiter. «Für die Grossdetaillisten wären dies Traum-Zuwächse. Für uns ist es ein knallhartes Alarmsignal. Es heisst aber auch, dass wir mit dem richtigen Angebot unterwegs sind.»

Krankenkasse
Die Lebenskosten in der Schweiz nehmen in verschiedenen Bereichen zu. (Symbolbild)
Krankenkassenkarten
Für Menschen mit niedrigem Einkommen macht die Krankenkassenprämie beispielsweise monatlich 10 bis 15 Prozent ihres Bruttoeinkommens aus. (Symbolbild)
Symbolbild
Durch die steigende finanzielle Not nimmt die Nachfrage bei Hilfswerken zu. (Symbolbild)
Caritas
Der Caritas-Markt in Luzern verzeichnet im Vergleich zu 2021 25 Prozent mehr Kundschaft. (Symbolbild)
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«Für die Grossdetaillisten wären dies Traum-Zuwächse. Für uns ist es ein knallhartes Alarmsignal», sagt Leiter Daniel von Holzen.

Kunden müssten heute mehr ausgeben, damit sie gleich viel im Einkaufswagen haben wie früher. Von Holzen: «Wir haben die Teuerung nicht 1:1 weitergegeben. Dennoch mussten auch wir die Preise leicht nach oben anpassen.» Die Einbussen würden mit Spenden ausgeglichen, heisst es.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Sozial- und Schuldenberatung der Caritas Luzern. Leiterin Antje Sonntag sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Die finanzielle Not mancher Leute ist aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten gross.»

Glauben Sie, dass in der Schweiz genug gegen Armut unternommen wird?

Die Nachfrage sei nach wie vor hoch, allerdings nicht mehr ganz auf dem Niveau der Corona-Krise. «Das Thema Finanzen hängt wie eine dunkle Wolke über den Köpfen. Aktuell beschäftigen insbesondere die hohen Stromkosten, die Nebenkostenabrechnungen, die steigenden Krankenkassenprämien und die steigenden Mietkosten», so Sonntag.

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