Die Grossbank UBS beendet die Verwaltung von verbrieften Produkten der Credit Suisse.
Blick auf die Logos der beiden Banken UBS und Credit Suisse auf dem Paradeplatz. (Archivbild)
Blick auf die Logos der beiden Banken UBS und Credit Suisse auf dem Paradeplatz. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur Verwaltung zu beenden.

Dies sei der letzte Schritt der Ausgliederung der Securitized Products Group (SPG), teilte die UBS am Mittwoch mit. Im Rahmen der Vereinbarung werde Apollo vorrangig besicherte Finanzierungsfazilitäten in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar von der Grossbank erwerben.

Vor der Übernahme durch die UBS hatte die Credit Suisse grosse Teile des SPG-Geschäfts an die Private-Equity-Gesellschaft verkauft. Ein wesentlicher Teil des Geschäfts mit verbrieften Produkten war an Unternehmen und Fonds gegangen, die von Unternehmen von Apollo Global Management verwaltet werden. Ein Rest war bei der CS verblieben. Für diesen verbliebenen Teil wurden «Investment Management»- und «Transition»-Dienstleistungen vereinbart.

Auswirkungen auf das Geschäft

Der nun über die 8 Milliarden hinaus verbleibende Teil des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten will die UBS abwickeln. Die Massnahmen würden es ihr ermöglichen, ihre Abbaupläne effizienter voranzutreiben, ohne die Kunden zu beeinträchtigen, hiess es am Mittwoch.

Alle Bereiche, die im Zuge der CS-Integration und Restrukturierung abgestossen werden sollen, hat die UBS in einer Abwicklungseinheit namens LCL (Non-Core and Legacy) zusammengefasst. Ein Grossteil des früheren Investment Banking der Credit Suisse soll abgewickelt werden.

Die UBS Group erwartet aus der jetzt angekündigten Beendigung der Vereinbarungen zu SPG und der Abtretung der Finanzierungsfazilitäten für das erste Quartal 2024 einen Nettogewinn von rund 300 Millionen Dollar. Gleichzeitig werde die Credit Suisse AG einen Nettoverlust von rund 900 Millionen verbuchen müssen. Das ergebe sich auch aus den unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften der UBS (IFRS) und der früheren CS (US GAAP).

Ermottis Kommentar

Ermotti zeigte sich erfreut: Der Schritt sei ein weiteres Beispiel dafür, dass die UBS daran arbeite, Kapital aus dem Nicht-Kerngeschäft freizusetzen sowie Kosten und Komplexität zu reduzieren, liess er sich in der Mitteilung zitieren.

Bloomberg hatte im September spekuliert, dass das UBS-Management Neuverhandlungen von Teilen des komplexen Deals mit Apollo erwäge. Die UBS sei unzufrieden mit einigen Bedingungen des Verkaufs an Apollo gewesen.

Es ging insbesondere um Gebühren, die Apollo für die Verwaltung der Verbriefungen erhielt, die in den Büchern der Credit Suisse verblieben sind. Die Vereinbarungen zum CS-Verbriefungsgeschäft waren im Herbst 2022 unter Zeitdruck getroffen worden. Es war Teil der am Ende erfolglosen letzten Versuche der CS-Spitze, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenCredit SuisseHerbstDollarUBS