Wie die Stadt Frauenfeld schreibt, präsentieren die vier Teilrechnungen für 2023 ein negatives Ergebnis. Der Fachkräftemangel erschwert die Situation.
Schloss Frauenfeld Rathausplatz
Das Schloss Frauenfeld am Rathausplatz. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Aus verschiedensten Gründen präsentieren die vier Teilrechnungen ein negatives Ergebnis.

Es ist dem Alterszentrum Park nicht gelungen, auf der Ausgabenseite die Budget-Vorgaben zu erreichen. Die vielen Langzeitabsenzen beim Personal sind belastend.

Ebenso musste weiterhin temporäres Personal mit entsprechenden Mehrkosten engagiert werden.

Demgegenüber haben die Erträge im Ergaten-Talbach, in der grössten der vier Teilrechnungen, insgesamt die Budgetvorgaben erreicht, was auf hohe Auslastung, höhere Tarife und insgesamt hohe Pflegeintensität zurückzuführen ist.

Die drei kleineren Teilrechnungen

Die drei kleineren Teilrechnungen konnten 2023 die kostendeckende Auslastung nicht erreichen.

Einerseits sind Tageszentrum und Betreutes Wohnen mit je sieben Plätzen Angebote, die in Frauenfeld wichtig sind, andererseits verhindert die beschränkte, kleine Platzzahl, dass finanzielle Schwankungen, die sich aufgrund mangelnder Auslastung oder längerer Personalausfälle ergeben, aufgefangen werden können.

Bei der Parksiedlung führten viele Mieterwechsel zu geringerer Auslastung und tieferen Spitex-Stunden.

Bei allen drei kleineren Wohnformen hat sich die Situation im ersten Quartal 2024 erheblich verbessert.

Fachkräftemangel erschwert die Situation

Das erzielte Gesamtresultat widerspiegelt leider nicht die gesellschaftlich wertvolle geleistete Arbeit der Mitarbeitenden im Alterszentrum Park und stützt die vielen positiven Rückmeldungen von Bewohnenden und Angehörigen nicht.

Auch wenn Corona in der Gesellschaft kein Thema mehr ist, sind die Arbeitsbelastung und der Druck im Gesundheitswesen noch immer sehr hoch.

Der herrschende Fachkräftemangel erschwert die Personalsituation zusätzlich.

80 Prozent der Ausgaben sind Personalkosten

Nach einem Verlust im Jahr 2022 und Tarifanpassungen für das Jahr 2023 haben sich die Ergebnisse für das Jahr 2023 anders entwickelt als erwartet – es resultiert ein Verlust in der Rechnung 2023.

Rund 80 Prozent der Ausgaben sind Personalkosten. 6,7 Prozent der Arbeitsstunden sind auf Langzeit-Absenzen zurückzuführen.

Aufwandüberschuss für das Jahr 2023

Um die Qualität der Pflege und die Präsenz von Fachpersonal aufrechterhalten zu können, war das Alterszentrum auf das Engagement von temporärem Personal angewiesen.

Dies allerdings in kleinerem Ausmass als im Rechnungsjahr 2022. Der Aufwandüberschuss für das Jahr 2023 beläuft sich auf 415’376 Franken.

Dies resultiert aus einem Betriebsertrag von 18'046’506 Franken und einem Betriebsaufwand von 18'461'885 Franken, was zu einem weiteren Minus in der Spezialfinanzierung «Renovationen und Defizitdeckung Ergaten-Talbach» führt.

Parksiedlung Talacker

Die Belegung der Wohnungen ist aufgrund von 19 Mutationen bei Bewohnenden nicht wie geplant verlaufen und lag bei 95,64 Prozent.

Dies führte zu einem Einnahmen-Minus aufgrund von Leerständen zwischen Wohnungsabgaben und -übernahmen.

Zudem sind die Einnahmen aus Pflege und Betreuung, die kaum vorhersehbar sind, unter dem Budget 2023 geblieben.

Insgesamt ergibt sich ein Verlust von 123'990 Franken bei einem Gesamtertrag von 2'810'433 Franken und einem Gesamtaufwand von 2'934'424 Franken.

Betreutes Wohnen

Die Betten-Belegung lag im vergangenen Jahr bei 89,2 Prozent. Das ganze Jahr über war ein Bett nicht belegt.

Bewohnermutationen und diese tiefe Belegung führten zu tieferen Pensionserträgen.

Der daraus resultierende tiefere Pflegebedarf führte zu Mindereinnahmen bei der Pflege und Betreuung.

Bei einem Gesamtertrag von 564’764 Franken und einem Gesamtaufwand von 585’913 Franken resultierte ein Verlust von 21’149 Franken.

Tageszentrum Talbach

Im Dezember 2022 lag die Auslastung des Tageszentrums bei 51 Prozent.

Zwischenzeitlich sank die Auslastung im Rechnungsjahr unter 45.0 Prozent, da Tagesgäste abgemeldet wurden aufgrund von Todesfällen und Eintritten in stationäre Einrichtungen.

Aus finanziellen Überlegungen musste die Leitung entscheiden, den Betrieb ab April 2023 nur noch an vier Tagen in der Woche anzubieten.

Die Auslastung hat im Juli 2023 zugenommen, was ermöglichte, ab September 2023 den Betrieb wieder an fünf Tagen zu öffnen.

Verlust von 129’381 Franken

Aus der Schenkung des Fördervereins wurden zweckgemäss zur Entlastung der Rechnung 20'000 Franken entnommen.

Bei einem Betriebsertrag von 257’640 Franken und einem Betriebsaufwand von 387'022 Franken ergibt sich ein Verlust von 129’381 Franken.

Der Aufwandüberschuss wird in die Spezialfinanzierung «Defizitdeckung Tageszentrum» eingebucht.

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