Bio für die ganze Welt möglich
Theoretische könnte mit Bio-Landwirtschaft die ganze Weltbevölkerung ernährt werden. Das zeigt eine Studie des Forschungsinstituts FiBL. Dafür braucht es aber ein Umdenken beim Konsum.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bio-Landbau ist weniger schädlich für Mensch und Umwelt. Dafür wird mehr Landfläche benötigt.
- Eine Studie kommt zum Schluss, dass eine weltweite biologische Landwirtschaft möglich ist.
- Dafür müsste aber beim Konsum umgedacht werden.
Sie belastet die Umwelt und Ressourcen und trägt zum Klimawandel bei: Die konventionelle Landwirtschaft steht nicht im besten Licht da. In dieser Hinsicht schneidet der Bio-Landbau besser ab. Bringt aber weniger Erträge.
Kritiker führen daher an, dass die biologische Landwirtschaft mehr Anbaufläche braucht - was wiederum Ökosysteme verdrängt.
Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) zeigt nun, dass eine weltweite Umstellung auf Bio-Landwirtschaft bis 2050 die Weltbevölkerung durchaus ernähren könnte und dabei nicht unbedingt mehr Fläche benötigen würde. Voraussetzung wäre allerdings, dass Nahrungsmittelabfälle halbiert und auf den Anbauflächen keine Futtermittel für die Tierhaltung mehr produziert würden.
Es braucht den politischen Willen
«Eine solche Umstellung wäre natürlich nicht von heute auf morgen möglich, aber für das Jahr 2050 kann man durchaus visionär denken», sagte Chrisitan Schader vom FiBL. Für ein nachhaltiges Ernährungssystem seien erhebliche Anstrengungen nötig, sowohl von der Politik und der Zivilgesellschaft als auch von der Privatwirtschaft. «Dafür braucht es vor allem ein Bewusstsein dafür, dass die derzeitige Nahrungsmittelproduktion nicht nachhaltig ist und Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit hat», ist der Forscher überzeugt.
Auch in der Schweiz sei eine komplette Umstellung auf Bio-Landbau absolut möglich. «Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz ist zwar derzeit so hoch wie noch nie, allerdings sind dabei die Futtermittel für die Tierhaltung nicht berücksichtigt. Das Kraftfutter kommt zu grossen Teilen aus dem Ausland», so Schader.