Warum Eltern in der Kindererziehung auch mal nörgeln sollen
Kennen Sie das aus Ihrer Kindheit: ständige nörgelnde Ermahnungen der Eltern? Das hat einfach nur genervt. Doch heute sollten Sie dankbar dafür sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Nörgeln gehört zur Kindererziehung.
- Nörgelnde Eltern wollen einfach das Beste für ihren Nachwuchs.
- Studien zeigen: Kinder nörgelnder Eltern gehen erfolgreicher durchs Leben.
«Mach endlich die Mathe-Aufgaben», «Computerspielen gibt es erst, wenn die Hausaufgaben gemacht sind!» oder der Klassiker «Räum dein Zimmer auf!» Es sind Sätze in der Kindererziehung, die wohl alle Eltern kennen, bei denen der Nachwuchs aber zunächst genervt die Augen rollt.
Nörgeln zeigt Wertschätzung
Nörgeln gehört zur Kindererziehung. Eltern, die ihre Kinder niemals dazu anhalten, fleissig, zuverlässig oder ordentlich zu sein, neigen eher zu Gleichgültigkeit gegenüber der Entwicklung des Nachwuchses.
Forschungen der britischen University of Essex kamen 2015 zum Ergebnis, dass Kinder vom Nörgeln der Eltern profitieren. Denn Nörgeln ist Ausdruck dafür, dass die Eltern hohe Erwartungen an den Nachwuchs stellen und deren Ehrgeiz unterstützen.
Daher gehen Kinder nörgelnder Mütter und Väter tatsächlich erfolgreicher durchs Leben. Sie erreichen einen höheren Schulabschluss und streben gut bezahlte Berufe an. Dies haben vergleichbare Studien aus England bestätigt.
Zudem stellten die Forscher fest, dass Töchter von nörgelnden Eltern deutlich seltener im Teeniealter schwanger werden.
Nicht den Bogen überspannen
Allerdings kann dauerhaftes Genörgel in der Kindererziehung auch kontraproduktiv sein. Wenn Nörgeln Ausdruck von unrealistisch hohen Erwartungen ist, kann dies im Kind das Gefühl auslösen, nie etwas richtig zu machen.