Gesundheitstrend Eisbaden: Was genau bringt das?

Im Herbst kommen die Erkältungen. Viele schwören in dem Kontext auf Abhärtung und entscheiden sich fürs Eisbaden. Doch lohnt der Sprung ins bitterkalte Wasser?

Das Baden im eiskalten Wasser soll das Immunsystem stärken. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Kaum fallen die Temperaturen, geht das Geschnupfe um einen herum wieder los.
  • Vom (kurzen) Eintauchen in eisige Kälte kann das Immunsystem enorm profitieren.
  • Aber auch das seelische Wohlbefinden ist ein Nutzniesser.

Eisbaden mag ein Trend sein. Neu ist er nicht. Die Praxis entstammt Jahrhunderte alten Traditionen.

So praktizierte beispielsweise im 19. Jahrhundert Ernst Mahner öffentlichkeitswirksam das Baden in frostigen Temperaturen. Der Pionier der Naturheilkunde rühmte die heilenden Kräfte dieses Prozederes.

Wir sagen Ihnen, welche Vorteile das Ganze für Ihre Gesundheit bringt.

Was ist Eisbaden?

Eisbaden, auch als Winter- oder Kältebaden bekannt, beinhaltet das Eintauchen des Körpers in kaltes Wasser. Und zwar richtig kaltes Wasser. Üblicherweise beträgt die Temperatur etwa 0°C bis 10°C.

Für diesen Vorgang – der nicht länger als fünf Minuten dauern sollte – heisst es Zähne zusammenbeissen. Der Zeitraum mag (von aussen) kurz erscheinen. Aber es braucht dafür ordentlich Selbstdisziplin, mentale Stärke und Mut. Anschliessend schnell in warme Kleidung schlüpfen, Kopf und Haare trocknen.

Eisbaden kostet Überwindung, kann sich aber durchaus lohnen. - Unsplash

Das Prozedere zahlt sich aus. Eisbaden bringt jede Menge Vorteile mit sich.

Stärkung des Immunsystems

Mitunter der wichtigste Punkt den Körper für kurze Zeit zum Bibbern zu bringen: Vielen geht es beim Eisbaden um die Stimulation und die Stärkung des Immunsystems.

Und tatsächlich: Ältere, überschaubare Studien legen den Schluss nahe, dass regelmässiges kaltes Baden die Produktion von Immunzellen fördern kann. Und das ist nützlich, um Erkrankungen im Zaum zu halten.

Steigerung der Durchblutung mit Folgen

Was der Sprung ins eiskalte Wasser auch bewirkt, ist eine Verengung der Blutgefässe. Dieser Prozess zwingt den Körper dazu, die Durchblutung zu erhöhen, um die Körpertemperatur zu regulieren. Das kann die Durchblutung verbessern und in dem Zusammenhang auch die Muskelregeneration unterstützen.

Und noch etwas: Auch Entzündungen können so mitunter reduzieren werden. Das ist enorm hilfreich bei der Linderung von Muskelschmerzen und -verspannungen.

Förderung des seelischen und körperlichen Wohlbefindens

Auch, wenn das Ganze erstmal Überwindung kostet – Eisbaden kann dazu beitragen, Stress abzubauen. Das liegt daran, dass der Vorgang die Freisetzung von Endorphinen ankurbelt. Das wiederum kann ein gesteigertes Wohlbefinden zum Resultat haben.

Der Sprung ins (eis)kalte Wasser ist nicht jedermanns Sache. - Pixabay

Weiteres aufhellendes Plus durch den Kälteschock: Das kalte Wasser kann die Ausschüttung von Noradrenalin steigern, was die Stimmung heben kann.

Was man auch nicht unterschätzen darf: Das Überwinden der mentalen Herausforderung kann das Selbstvertrauen und die mentale Widerstandsfähigkeit steigern. Danach ist es durchaus erlaubt, sich mal auf die Schulter zu klopfen...

Und zu guter Letzt machen die frostigen Temperaturen auch noch etwas mit der Haut. Die Kälte kann die Poren verkleinern und dadurch auch die Hautstruktur verbessern.

Dennoch: Handeln Sie verantwortungsbewusst. Es ist definitiv ratsam, mit sehr kurzen Eintauchzeiten zu beginnen und sich allmählich zu steigern. Personen mit Herzproblemen oder anderen gesundheitlichen Bedenken sollten vor dem Eisbaden unbedingt ihren Arzt konsultieren.