So erkennen Sie die Unterschiede zwischen Grippe und Erkältung
Erkältung, oder doch schon grippaler Infekt? Wir erklären die typischen Merkmale zur Unterscheidung von Grippen und Erkältungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Erkältung ist im Prinzip einfach von einer Grippe zu unterscheiden.
- Wichtig: Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren.
- Hausmittel helfen gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit.
- Erkältungen vorbeugen, mithilfe von Vitaminen, Sport und viel Schlaf.
Eine Infektion der Atemwege nennen wir auch Erkältung. Mit einer Erkältung können Heiserkeit, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen entstehen und je nach Ansteckungsgrad verschiedene Symptome hervorrufen.
Vor allem in den kalten Monaten treten Erkältungen vermehrt auf. Zwischen zwei und vier Infekte pro Jahr sind bei Erwachsenen normal. Kinder sind häufiger betroffen und bekommen teilweise sogar acht bis zehn Mal pro Jahr eine Erkältung. Insbesondere Schnupfen ist bei kleineren Kindern häufig verbreitet.
Daran erkennen Sie die echte Grippe
Oft wird eine Grippe (Influenza) relativ spät erkannt und mit einer Erkältung verwechselt. Grundsätzlich gilt in den meisten Fällen, dass eine Grippe schnell und plötzlich auftritt. Zudem ist der Betroffene meist stark müde, hat Gliederschmerzen und sehr hohes Fieber, zwischen 38,5 und 40 Grad.
Eine Erkältung hingegen beginnt langsam mit bekannten Symptomen wie einer verstopften Nase, leichtem Husten oder leichten Kopfschmerzen. Gliederschmerzen oder sehr starke Kopfschmerzen sind bei einer Erkältung nicht so ausgeprägt.
Die meisten Erkältungen sind bereits nach wenigen Tagen verschwunden. Doch es kommt vor, dass Husten und eine verstopfte Nase auch nach mehr als sieben Tagen noch nicht ausgeheilt sind. Im Schnitt sind sieben bis maximal vierzehn Tage für eine Erkältung normal.
Ursachen einer Erkältung
Schon von klein an bekommen wir beigebracht, zu kalte Füsse können Erkältungen hervorrufen. Doch Versuche haben gezeigt, dass kalte Füsse zwar Schnupfen zufolge haben, aber zumeist Infektionen durch Viren eine Erkältung auslösen.
Bekannte Viren, wie beispielsweise Rhino-, Parainfluenza-, Coxsackie-, und Adeno-Viren sind meist für die Symptone verantwortlich. In der Regel stecken wir uns dann via Tröpfcheninfektion an. Husten oder niesen wir, werden die Erreger dann eingeatmet. In vielen Fällen reicht auch schon das Händeschütteln oder der Griff zur Türklinke, um sich anzustecken.
Alles was unser Immunsystem beeinflusst und schwächt, macht es anfälliger für Krankheiten. Erkältungen können auch durch zu viel Stress, Schlafmangel oder andere Krankheiten auftreten. Vor allem wenn grössere Menschenmengen zusammenkommen, haben die Viren freien Lauf, sich schnell zu verbreiten. Es empfiehlt sich daher, in der Herbst- und Winterzeit geschlossene Räume mit grossen Ansammlungen von Menschen zu meiden.
Symptome einer Erkältung erkennen
Wenn wir uns erkälten, treten meist ähnliche Symptome auf. Der Hals tut weh, kratzt, die Nase läuft und der Husten beginnt. Natürlich sind die Möglichkeiten hier denkbar gross und nicht immer treten alle Symptome zusammen auf. Viele Erkältete leiden zudem unter Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Der Körper reagiert auf Fieber teils sogar positiv, da die Abwehrmechanismen dazu regelrecht aufgefordert werden, den Temperaturanstieg zu bekämpfen. Meist kann eine Erhöhung der Körpertemperatur bereits nach wenigen Tagen auskuriert werden.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
In der Regel gilt, lieber einmal mehr beim Arzt vorstellen, als eine Erkältung oder einen viralen Infekt zu verschleppen. Vor allem bei Kindern müssen besondere Beobachtungsmassnahmen getroffen werden. Hier können zusätzlich durch die Infektion mit Bakterien die Ohren entzündet, oder Nasennebenhöhlen vereitert sein. Bei Verdacht einer Lungenentzündung, die durch eine bakterielle Infektion entsteht und nicht durch Erkältungsviren, muss sofort ein Arzt konsultiert werden.
Bei sehr hohem Fieber (über 38,5 Grad), starken Ohren- oder Halsschmerzen oder bei dauerhafter Abgeschlagenheit, sollten Sie zum Arzt. Besondere Vorsicht gilt bei plötzlich auftretender Atemnot bei älteren Menschen. Hier ist sogar der Besuch in einer Rettungsstelle zu empfehlen.
Bessern sich Symptome nicht nach sieben Tagen, sollten Sie sich ebenfalls bei einem Arzt vorstellen. Vor allem Eltern mit Kindern, insbesondere Kleinkindern und Säuglingen, und ältere Menschen sollten lieber frühzeitig den Arzt aufsuchen.
Diagnostizierung einer Erkältung oder Grippe
Je nach Beschwerden der Betroffenen, kann der Arzt entsprechende Untersuchungen durchführen. Der Mundraum wird angeschaut, die Lunge und Ohren abgehört und insgesamt geprüft, in welchem gesundheitlichen Zustand sich der Patient befindet. Zur Lokalisation einer eventuellen Nasennebenhöhlenentzündung, wird der Arzt auch die Stirn, Wangen und Kopfbereiche abtasten.
Findet der Arzt im Laufe der Untersuchung Anzeichen für eine Lungenentzündung, wird er den Patienten direkt zum Lungenröntgen schicken. In Ausnahmefällen ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich. Zudem können diverse Schnelltests, wie beispielsweise der Streptokokken-Test, bei einer möglichen Krankheitsanalyse helfen. Der Abstrich erfolgt im Rachenraum oder von den Mandeln und das Ergebnis ist in wenigen Minuten ablesbar.
Hilfe bei einer Erkältung
In der Regel erholen wir uns von Erkältungen relativ schnell. Nach drei bis sieben Tagen hat der Kampf gegen die Erkältung meist ein Ende. Oft wollen Patienten bei einfachen Erkältungen Antibiotika verschrieben bekommen, um möglichst schnell wieder fit zu werden. Aber Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht etwa gegen Viren, die Verursacher vieler Erkältungen.
Einige Massnahmen können aber helfen, um die Symptome einer Erkältung zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Oft helfen alte Tipps, die schon unsere Grosseltern bei Erkältungen angewandt haben. Bei Husten etwa kann Eukalyptusöl im Brustbereich als Creme oder Öl die Atembeschwerden lindern und den Hustenreiz lindern. Ebenso helfen der altbekannte Zwiebelsaft oder Tees mit Salbei.
Hilfe gegen Schnupfen
Bei Schnupfen hingegen können Sie beispielsweise mithilfe von Meerrettich die Nase wieder frei bekommen. Ebenso wirkt eine heisse Hühnersuppe antibakteriell, insofern sie frisch zubereitet wird. Infekte im Atembereich können so gelindert oder sogar geheilt werden.
Wenn Sie Ihre Atmung frei bekommen wollen, kann eine Inhalation mit warmem Dampf und verschiedenen ätherischen Ölen wahre Wunder bewirken. Die Schleimhäute schwellen ab und durch Salzzusätze oder Öle kann ein Wohlbefinden ausgelöst werden.
Nasentropfen oder Nasensprays, die eine abschwellende Wirkung haben (durch die Inhaltsstoffe wie Oxymetazolin oder Xylometazolin), können kurzfristig helfen. Sie sollten jedoch nicht länger als sieben Tage angewandt werden. Es kann sonst zu einer Sucht von Nasentropfen oder Nasensprays führen.
Hilfe gegen Husten
Der Husten ist oft das Unangenehmste an einer Erkältung. Die Grundregel: trinken Sie viel! Sind Sie allerdings älter, kann eine zu schnelle und häufige Wasserzufuhr zu Atem- und Luftnot führen. Gründe sind meist die angeschlagenen Herzen der älteren Menschen.
Sitzt der Husten fester, kann mit Tees mit pflanzlichen Inhaltsstoffen (wie Thymian, Salbei oder Eukalyptus) eine schleimlösende Wirkung erzielt werden.
Hustenstiller sollten Sie nur dann einsetzen, wenn der Husten stark trocken ist und sie beispielsweise nachts keine Ruhe mehr zum Schlafen bekommen. Aber auch hier gilt, immer erst die Absprache mit dem Hausarzt. Idealerweise nutzen Sie dann auch pflanzliche Medikamente, die Spitzwegereich, Eibisch, etc. enthalten, die den Hustenreiz lindern können.
Hilfe bei Heiserkeit
Wenn die Stimmbänder durch eine Entzündung anschwellen, kann es zu Schmerzen im Halsbereich kommen und zur Heiserkeit. Sie sollten nach Möglichkeit ihre Stimme für einige Tage schonen, Tees trinken oder, bei starken Halsschmerzen, Lutschpastillen lutschen. Diese gibt es mit heilenden Stoffen wie beispielsweise Salbei. Betäubende Mittel in der Apotheke, wie Benzocatin, sollten Sie vorab mit einem Arzt absprechen.
Hilfe bei Fieber
Bei einer Körpertemperatur von mehr als 38,5 Grad leiden die meisten Menschen unter Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Der Körper versucht alles Erdenkliche, um gegen das Fieber zu kämpfen. Fiebersenkende Medikamente (wie Ibuprofen) sollten Sie nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt es Ihnen anrät. Oft ist es sogar ratsam, sich «ausfiebern» zu lassen und nicht sofort zu Medikamenten zu greifen. Mit Kindern bitte direkt zum Kinderarzt, wenn es zu erhöhter Temperatur oder sogar zu Fieberkrämpfen kommt.
Eine beliebte Methode sind auch Wadenwickel. Diese sollen aber nur eingesetzt werden, wenn der Patient über keine Kreislaufprobleme verfügt und Beine und Hände warm sind. Vor allem bei kleineren Kindern und älteren Menschen sollten Wadenwickel nur in kurzen Zeiträumen von fünf bis zehn Minuten erfolgen. Bitte sprechen Sie auch hier im Zweifel Ihren Arzt an.
Besondere Vorsicht bei Kindern mit Anzeichen auf Infekt
Für Kinder gelten besondere Vorsichtsmassnahmen. Warten Sie nicht zu lange, um einen Arzt zu konsultieren. Gerade bei Fieber, dass tagelang anhält, müssen Sie schnell handeln. Es ist zudem wichtig, dass bei fiebersenkenden Medikamenten der Wirkstoff Acetylsalicylsäure nicht enthalten ist.
Sind Sie schwanger, sollten Sie niemals irgendwelche Medikamente (auch nicht pflanzliche) zu sich nehmen, ohne vorher Ihren Hausarzt aufgesucht zu haben. Des Weiteren kann der Beipackzettel hilfreich sein, der Einnahmeinformationen für Schwangere enthält.
Erkältungen vorbeugen
Schon mithilfe weniger Tipps können Sie Erkältungen vorbeugen . Versuchen Sie vor allem im Herbst und Winter nicht zu oft Hände zu schütteln. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, waschen Sie Ihre eigenen im Anschluss gründlich.
Warme Kleidung, in mehreren Schichten (Zwiebellook), hilft vor dem Auskühlen. Auch unterkühlte Füsse können dazu beitragen, eine Erkältung zu bekommen. Meiden Sie allerdings nicht die frische Luft draussen, sondern gehen Sie regelmässig Spazieren und sorgen für ausreichend Bewegung. Die Durchblutung anregend und fördernd sind auch Saunagänge und Wechselduschen.
Denken Sie unbedingt daran, Stoss zu lüften. Kurze Schübe von frischer Luft verhindern das Austrocknen der Schleimhäute.
Achten Sie zudem auf Ihre Ernährung: Viel Obst und Gemüse, die Vitamin C enthalten, können das Immunsystem stärken. In den meisten Fällen sind zusätzliche Präparate nicht notwendig, wenn sie sich ausgewogen ernähren. Trotzdem können Naturheilmittel mit diversen Wildkräutern wie Sonnenhut oder Wasserdost unserem Körper guttun und die Abwehr stärken.