Ebola-Hilfsgelder des Roten Kreuzes veruntreut

Bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika wurden Gelder des Roten Kreuzes in Höhe von sechs Millionen Franken veruntreut. Dies haben interne Ermittlungen ergeben.

Gelder des Roten Kreuzes wurden während der Ebola-Epidemie veruntreut. (Bild: Ebola-Warnung in der liberischen Hauptstadt Monrovia) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Roten Kreuz wurden bei der Ebola-Bekämpfung sechs Millionen Dollar veruntreut.
  • Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Das Rote Kreuz will Lehren aus dem Fall ziehen.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) habe zur Ebola-Bekämpfung einen Beitrag an die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) geleistet. Wie SRK-Kommunikationschefin Sabine Zeilinger gegenüber «SRF 4 News» sagt, sei dieser Beitrag von den Korruptionsfällen betroffen. Den Angaben zufolge wurden in den Jahren 2014 und 2015 in Sierra Leone 2,1 Millionen, in Guinea mindestens 1,2 Millionen und in Liberia 2,7 Millionen Dollar veruntreut. «Mitarbeiter und Hilfsgüter-Lieferanten haben überteuerte oder fiktive Rechnungen gestellt», sagt Zeilinger. «Das macht uns sehr betroffen und wir wollen die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.»

SRK will Lehre daraus ziehen

Das Rote Kreuz wolle Lehren aus den Vorfällen ziehen. So soll es bei der Verteilung von Hilfsgütern weniger Zwischenstellen geben. Und auch künftig will man solche Untersuchungen durchführen, sagt die SRK-Kommunikationschefin.

Über 95 Prozent der Gelder sind gemäss SRK allerdings am richtigen Ort eingesetzt worden