Grippe in der Schweiz zurzeit besonders aggressiv
Die Zahl der Grippekranken in der Schweiz steigt von Woche zu Woche. Und: Offenbar ist die Krankheit in diesem Jahr besonders aggressiv – nicht einmal die Impfung scheint zu wirken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grippeepidemie ist in der Schweiz auf dem Vormarsch.
- Ein Teil der aktuellen Viren ist resistent gegen Impfstoffe.
Schnupfen, Husten und Fieber: Die Schweiz wird von einer Grippewelle durchgeschüttelt. Für diese Jahreszeit ist dies zwar nichts Besonderes, doch ist die Form der hiesigen Grippe speziell. Laut Ärzten ist sie nämlich besonders aggressiv – und ihre Träger sind zudem immun gegen Impfungen.
Felix Fleisch ist Immunologe am Kantonsspital Graubünden. Es sei vor allem die Influenza A, die besonders aggressiv sei, sagt er zur «Südostschweiz». Der dabei vorherrschende Untertyp, H3N2, habe in Australien bereits für Hunderte Tote und Hunderttausende Hospitalisierungen gesorgt. Betroffen seien vor allem Kinder und ältere Menschen.
Fleisch schwächt ab: «Ob das Virus, so wie es jetzt hier ist, noch genau so gefährlich ist, kann man bisher noch nicht sagen.» In der Schweiz kursiere vor allem die abgeschwächte Form, Influenza B. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist in 85 Prozent aller untersuchten Fällen der Influenza-B-Typ identifiziert worden.
Impfung nützt nichts
Dass es aber überhaupt zu solch einer Grippewelle wie diesen Winter habe kommen können, liege daran, dass auch die Grippe-Impfung kaum was gegen das Virus bewirken könne. Trotzdem seien Impfungen emfehlenswert. Wer nämlich an Grippe erkranke und geimpft sei, habe weniger schwere Symptome und einen kürzeren Krankheitsverlauf.