Pharma-Firma hatte keine Schweizer Lizenz

Die Walliser Firma, die Ablaufdaten für Krebsmittel fälschte, hatte gar keine Zulassung für den Verkauf in der Schweiz. Zudem wächst der Druck auf die Walliser Kantonalbank, die der Firma einen Kredit über 85 Millionen Dollar gewährt hatte.

Das Pharma-Unternehmen Alkopharma hatte gar keine Zulassung für den Verkauf in der Schweiz. - Keystone

Die Firma Alkopharma mit Sitz in Martigny VS hatte jahrelang Verfallsdaten von Krebsmedikamenten gefälscht, um sie länger verkaufen zu können (Nau berichtete). Das Berner Inselspital kaufte bis 2011 über 1400 Dosen des Medikaments. Dafür wurde das Pharma-Unternehmen inzwischen gebüsst.

Wie der «Tages Anzeiger» schreibt, hätte Alkopharma das Krebsmedikament namens Thiotepa gar nicht ans Inselspital verkaufen dürfen. Die Firma hatte bloss eine Verkaufslizenz für Frankreich, nicht aber für die Schweiz. Das Walliser Unternehmen habe offenbar falsche Angaben gemacht, was ihre Zulassung anbelangt.

Walliser Kantonalbank muss sich erklären

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Firma, die Verfallsdaten von Krebsmedikamenten gefälscht hat, hatte gar keine Verkaufslizenz für die Schweiz.
  • Einzig nach Frankreich hätte das Medikament verkauft werden dürfen.

Ein schiefes Licht wirft die Alkopharma-Affäre auf die Walliser Kantonalbank. Die Bank hatte der inzwischen Konkurs gegangene Firma aus Martigny VS einen Kredit von 85 Millionen Dollar gewährt. Durch den Konkurs soll der Kantonalbank ein Verlust von 17 Millionen Dollar entstanden sein. In den Geschäftsberichten wurde dieser doch beträchtliche Verlust (20 Prozent des Darlehens) jedoch nicht erwähnt.

Die Walliser Regierung hat heute regiert. Sie verlangt von der Kantonalbank, dass «die geltenden Vorschriften bei dem durch die Medien in Frage gestellten Dossier eingehalten werden» und dass sie informiert wird.

Der Kanton Wallis ist Hauptaktionär der Kantonalbank. Die Bank selbst sagte am Sonntag, dass sie Beziehungen zu Dritten aus Prinzip nicht kommentiere.