Warum eine Paartherapie sinnvoll ist

Zu Beziehungen gehören ihre Krisen. Ist allerdings Unglück an der Tagesordnung, sollten Sie etwas dagegen tun – und für Ihr Glücklichsein. Am besten gemeinsam.

Misstrauen, Müdigkeit, Meinungsverschiedenheiten: Eine starke Krise in der Beziehung kann die verschiedensten Ursachen haben. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Beziehungskrise äussert sich so vielfältig wie sie Ursachen haben kann.
  • Viele scheuen sich vor externer Unterstützung, aus Angst, als Versager dazustehen.
  • Weiter kommt man am besten gemeinsam – die Paartherapie kann beim Helfen des Weges finden.

Er hört nicht mehr zu, wenn Sie von Ihrem Tag im Büro erzählen? Sie schnippelt noch ein bisschen heftiger in der Küche, während Sie sich sich Ihr – hart erarbeitetes – Feierabendbier aus dem Kühlschrank holen? Im Bett herrscht seit Monaten Flaute und Romantik will sich auch nicht mehr einstellen?

Eine Beziehungskrise haben die meisten schon erlebt. Sie äussert sich so vielfältig wie sie Ursachen haben kann. Kleine Gesten können die schärfste Botschaft enthalten, ein scheinbar routinierter Alltag der sichere Weg ins Liebes-Aus.

Ganz zu schweigen von schwierigen Phasen, die man gemeinsam durchstehen muss oder können sollte. Gerade die Zeit nach der Geburt oder bei der Erziehung von Kindern fordert auch der Beziehung einiges ab.

Der kräftezehrende Alltag lässt nicht genug Raum für Zweisamkeit, aber auch Differenzen bei den Vorstellungen von Erziehung oder eine ungleiche Aufgabenverteilung bieten reichlich Zündstoff in der Partnerschaft.

Seitensprung nur ein Symptom für unterschwellige Unzufriedenheit

Viele Paare suchen erst, wenn es zu einem Seitensprung gekommen ist, nach externer Unterstützung. Dabei ist ein Seitensprung in der Regel nur ein Symptom einer darunter liegenden Unzufriedenheit – der Versuch, einer Sache zu entkommen, die man auch anders lösen kann. Und zwar gemeinsam.

Viele Paare scheuen jedoch lange davor zurück, solch eine externe Unterstützung für ihre Beziehung zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Oft liegen Versagensängste vor: vor Schuld und Schuldzuweisung, vor Unverständnis und Spott im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis. Mit anderen Worten: dem Ideal Partnerschaft nicht gerecht geworden zu sein. Es nicht geschafft zu haben.

Es geht nicht allein um die Partnerschaft

Tatsächlich aber kann Hilfe von aussen einen ganz neuen Blickwinkel auf die Beziehung geben. Eine gute Paartherapie setzt nicht allein darauf, dass die Partnerschaft wieder oder noch intakt ist, sondern darauf, dass beide Partner wieder glücklich sind.

Eine Paartherapie sollte nicht einfach die Rettung der Partnerschaft im Blick haben, sondern auf das Glück der Partner setzen – und ihnen dabei helfen, den Weg dahin zu finden. Auch Trennung kann dazugehören. - Pexels

Ist dieser Wunsch bei beiden Partnern da, kann die Paartherapie beginnen. Mit ihr kommt zwar auch das Risiko, dass die Partnerschaft möglicherweise nicht gerettet wird, sondern eine Trennung der beste Weg zum Glücklichsein beider Partner darstellt.

Aber auch das kann gemeinsam erkannt und entschieden werden. Die Paartherapie ist sowohl ein Mittel, um wieder zusammen zu finden als auch eines, um in Frieden auseinanderzugehen.

Einzige Bedingung dafür: Jeder Beteiligte lässt sich wirklich und ganz darauf ein. Ist das gegeben, ist eine Paartherapie für jedes Paar in jeder Krise sinnvoll: Es geht um das Glück jeden Partners – und das gemeinsame Einleiten des oder der Wege dafür!