Ein Zirkus, ein Musikstar und Flüchtlinge

Wir verbrachten eine ganze Woche auf einem grossen Stück Land, auf dem Flüchtlinge in Costa Rica leben - auf der Longo Mai.

Inklusive Geckos - dafür ohne W-Lan

Wir kamen in einem ihrer typischen Wellblechhäuser unter - ohne W-Lan, dafür mit Strom und einer Toilette. Der Betonboden fehlte. Und Geckos und anderes Gefleuch krochen hier und da durch die löchrige Wand.

Eine ganz andere Welt. Nicht nur, weil wir solche Wohnverhältnisse in der Schweiz höchstens bei Bauernhoftieren kennen. Die Leute auf der Longo Mai tickten und lebten ganz anders, als wir es gewohnt sind.

Sie schlachten ihr Fleisch eigenhändig, machen ihren eigenen Kaffee und erklärten uns, das sie viel eigenes haben und nichts besitzen. Die Vorstellung von Besitz ist ihnen fremd. Sie sind dankbar für das, was sie haben.

Wir trafen eine Frau, die ein abgeschiedenes Leben in der Natur auf der Longo Mai suchte. Sie floh nicht vor Krieg oder Hunger. Sie floh an einen Ort, um mit der Natur zu leben und nicht von ihr.

Als wir sie besuchten, platzen wir gerade in ein Fotoshoot hinein. Ihr Gesicht wird auf eine Briefmarke von Costa Rica gedruckt. Erst dann erfuhren wir, dass sie - Guadalupe - ein bekannter Musikstar in Costa Rica ist.

Ein Zirkus als Hilfsorganisation

Von der Longo Mai aus, besuchten wir den Circo Fantazztico - ein Projekt, gegründet von denselben Leuten, welche die Longo Mai ins Leben riefen. Die Idee ist es, Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen in einem Zirkus eine Chance zu geben. Einige der besten Artisten des Circo Fantazztico können sich heutzutage mit den besten Zirkusartisten der Welt messen.

Umgeben von Orten und Menschen, die in der Welt etwas bewegen und andere zum Staunen verbringen - eine solche Woche mit seiner Familie zu verbringen ist ein echtes Privileg.

Fröhliche Weihnachten

Familie Mettler

PS: Mehr Geschichten gibt es auf unserem Blog: www.familiemettler.ch