In St. Gallen arbeiten Katzen fürs Museum
Statt Forscher auf Mäusejagd zu schicken, macht sich das Naturmuseum St.Gallen Hauskatzen zu Nutze. Wenn die Katze eine Maus, oder auch nur ein Stück davon nach Hause bringt, soll der Besitzer die Beute einschicken oder vorbeibringen. So gewinnt das Museum Erkenntnisse über die Mäuse-Population in der Region.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn die Katze eine Maus bringt, soll der Besitzer die Beute ans Naturmuseum St.Gallen senden.
- Aus diesen fertigt das Museum Präparate an, die vor allem für Forscher wichtig sind.
Katzen jagen, auch dann wenn sie eigentlich genug zu fressen haben. Katzenbesitzer wissen das. Immer wieder bringt der Liebling eine Maus heim. Die wird dann vorzugsweise auf den Teppich gelegt. Oder in einen Schuh. Genau diese ungeliebten Gecshenke sind für das Naturmuseum St. Gallen nützlich. "Die Katzen sind gute Jäger, aus ihrer Beute gewinnen wir Informationen zur Mäusepopulation in der Region", sagt Lorenzo Vinciguerra, der Präparator des Museums.
Häute und Schädel
Aus den Mäusen fertigt Vinciguerra einen sogenannten Balg. Die Haut der Maus wird in einem Stück abgezogen und auf einen Kartonstreifen gespannt. Schnurrhaare, Ohren, Füsse, alles bleibt dran, denn alles sind wichtige Erkennungsmerkmale. Die platten Mäuse werden dann in Kästen aufbewahrt. Das ganze sieht aus wie eine Art morbide Buchzeichensammlung. Die Präparate sind vor allem für Forscher wichtig. Wer eine Arbeit zu eine bestimmten Art macht kann sich beim Naturmuseum melden und sich so Informationen beschaffen.
Schweizweiter Katalog
Nach dem Präparieren bestimmt Lorenzo Vinciguerra die Mäuse und trägt sie in eine Online Datenbank ein. Bei manchen Arten ist das Bestimmen gar nicht so leicht. "Die Schabrackenspitzmaus und die Waldspitzmaus sind äusserlich nicht zu unterscheiden", sagt Vinciguerra. Da hilft nur eine DNA Analyse. Die Online Datenbank der Tierarten ist übrigens öffentlich zugänglich. Wer wissen will, welche Tiere in seiner Region vorkommen kann sich unter https://lepus.unine.ch/carto/index.php?lang=de informieren.