Thilo Sarrazins Feindliche Übernahme könnte Gesellschaft spalten
Deutschland, Österreich, Schweiz: Das neue Sarrazin-Buch steht ganz oben auf der Hitparade. Im Werk verbreitet der Autor Islamophobie.
Das Wichtigste in Kürze
- Sarrazins neues Buch dürfte fremdenfeindliche Ideologien stärken.
- Aber es trifft den Nerv der Zeit: Deshalb steht es an der Chart-Spitze.
Thilo Sarrazin schlägt sich nicht nur an die Chart-Spitze, sondern auch wie eine Messerklinge in das Herz der Gesellschaft. Er hat mit seinem umstrittenen neuen Buch «Feindliche Übernahme» die Spitze der deutschen Sachbuch-Charts erobert. Auch in Österreich und in der Schweiz stehe das Werk ganz oben, teilte GfK Entertainment am Dienstag mit. Genaue Verkaufszahlen wurden nicht genannt. Das Werk hat explosiven Inhalt.
Islam als Bedrohung der Gesellschaft
Sarrazins Buch erschien am 30. August, genau acht Jahre nach seinem ersten Bestseller «Deutschland schafft sich ab». Das neue Werk des früheren Berliner SPD-Finanzsenators und Bundesbankers mit dem Untertitel «Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht» hat viel Kritik hervorgerufen.
Die potentielle Schlagkraft von Sarrazins Werk
Denn: Der Inhalt des Buches dürfte fremdenfeindliche Ideologien stützen. Wie der Titel suggeriert, wird der Islam im Buch als Bedrohung dargestellt – ein klarer Fall von Islamophobie, der Angst vor der muslimischen Religion. Die Verkaufszahlen widerspiegeln den Geist der Zeit: Populistische Trends erwachen in Europa. Anderes Gedankengut wird als gefährlich wahrgenommen. Durch solche Texte spaltet Sarrazin die Gesellschaft weiter – und dürfte extreme Positionen, linke wie rechte, bestärken.