Demonstrationszug kolumbianischer Ureinwohner erreicht Hauptstadt
Ein Demonstrationszug von tausenden kolumbianischen Ureinwohnern hat am Sonntag die Hauptstadt Bogotá erreicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 10. Oktober zogen kolumbianische Ureinwohner in Richtung Hauptstadt los.
- Am Sonntag erreichten die Demonstranten Bogotá.
- Die Demonstranten fordern ein Treffen mit dem Präsidenten und ein Ende der Gewalt.
Ein Demonstrationszug von tausenden kolumbianischen Ureinwohnern hat am Sonntag die Hauptstadt Bogotá erreicht. Die rund 7500 Demonstranten fordern einem Sprecher der Bewegung zufolge ein Treffen mit Präsident Ivan Duque, ein Ende der zunehmenden Gewalt in ihren Gebieten sowie die Einhaltung des Friedensvertrags zwischen der Regierung und der Rebellengruppe Farc. Der Protestzug war am 10. Oktober im Südwesten des Landes aufgebrochen.
Ein Berater des Präsidenten schloss ein Treffen mit Duque aus und bot ein Gespräch mit einer Delegation der Regierung an. Die Demonstranten lehnten das Angebot ab und errichteten nach Angaben des Rathauses ein Zeltlager in einer Sportanlage der Hauptstadt. «Das ist keine Angelegenheit von Ministern», sagte ein Sprecher der Demonstranten. «Dies ist Sache des Präsidenten der Republik.»

Im Südwesten Kolumbiens leben zahlreiche Ureinwohner. Die Region ist mit am schlimmsten von der zunehmenden Gewalt in dem südamerikanischen Land betroffen. Ein Friedensvertrag, den Duques Vorgänger Juan Manuel Santos 2016 mit der Farc geschlossen hatte, reduzierte die Gewalt.
Er konnte den bewaffneten Konflikt im Land jedoch nicht beenden. Immer wieder kommt es zu Morden. Nach Angaben der UNO sind meist Drogenhändler und andere Kriminelle dafür verantwortlich.
Bei Kämpfen zwischen der Armee, linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs sind in Kolumbien seit 1963 mehr als 260'000 Menschen getötet worden.