Facebook stimmt nach Ermittlungen Datenschutz-Aufseher zu

Nach Ermittlungen der US-Handelsbehörde stimmt Facebook neuen Datenschutz-Auflagen zu.

Mark Zuckerberg ist der Konzernchef von Meta. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat nach den US-Ermittlungen zusätzlichen Datenschutz-Auflagen zugestimmt.
  • Dem Konzern blüht eine Gesamtbelastung von bis zu fünf Milliarden Dollar.
  • In Zukunft will das Online-Netzwerk mehr auf verschlüsselte, private Kommunikation setzen.

Facebook hat sich laut Medienberichten nach Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC zu einigen zusätzlichen Datenschutz-Auflagen bereiterklärt. Dazu gehöre ein neues «unabhängiges» Aufsichtsgremium zu Datenschutz-Fragen, berichteten die Websites «Politico» und die «New York Times» am Donnerstag. Darin könnten unter anderem Mitglieder des Facebook-Verwaltungsrates Platz nehmen. Das Komitee solle einmal pro Quartal zusammentreten.

Dieses neue Gremium und die FTC sollen demnach auch einen Aufseher einsetzen. Dieser soll einschätzen, ob sich Facebook an die Auflagen und Datenschutz-Regeln allgemein hält. Ein ranghoher Manager solle als Datenschutz-Verantwortlicher eingesetzt werden. Das könnte den Medienberichten zufolge auch Gründer und Chef Mark Zuckerberg selbst sein.

Gesamtbelastung bis zu fünf Milliarden Dollar möglich

Facebook hatte bereits drei Milliarden Dollar im Zusammenhang mit den Ermittlungen der FTC zurückgestellt. Nach aktueller Einschätzung des Online-Netzwerks könnte die Gesamtbelastung auch fünf Milliarden Dollar erreichen. Dies kommt durch Strafzahlungen oder einen Vergleich zustande.

Die FTC, die in den USA Datenschutz-Verstössen nachgeht, hatte ihre Ermittlungen vor rund einem Jahr eingeleitet. Das war nach Ausbruch des Datenskandals um Cambridge Analytica. Sie prüft unter anderem, ob Facebook gegen eine Vereinbarung mit der Behörde aus dem Jahr 2011 verstossen hat. Damals hatte sich Facebook nach Ermittlungen zu Datenschutz-Verstössen unter anderem verpflichtet, keine Informationen von Nutzern ohne deren Zustimmung weiterzugeben.

Facebook möchte in Zukunft mehr auf private Kommunikation setzen

Im Fall Cambridge Analytica hatte der Entwickler einer Umfragen-App vor Jahren von ihm gesammelte Nutzerdaten an die Datenanalyse-Firma weitergeleitet. Facebook sieht keine Verletzung der Vereinbarung von 2011.

Zuckerberg hatte auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8 diese Woche bekräftigt, das Online-Netzwerk werde künftig stärker auf verschlüsselte private Kommunikation ausgerichtet.