Fox News beschreibt Biden als «Möchtegern-Diktator»
Der US-Sender Fox News hat Präsident Biden in seiner beliebten Abendsendung als «Möchtegern-Diktator im Weissen Haus» beschrieben. Die Empörung ist gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Fox News bezeichnet Präsident Biden öffentlich als «Möchtegern-Diktator im Weissen Haus».
- Die Empörung über diese Formulierung ist gross.
- Das Weisse Haus hat bereits ein Statement abgegeben.
Der konservative US-Sender Fox News hat Präsident Joe Biden in einer beliebten Abendsendung als «Möchtegern-Diktator im Weissen Haus» bezeichnet. Die Einblendung am unteren Bildrand wurde US-Medienberichten zufolge am Dienstagabend (Ortszeit) gezeigt.
Dort hat der Sender über die Anklage gegen Ex-US-Präsident Donald Trump in der Dokumenten-Affäre berichtet. Daraufhin gingen Mitschnitte der Sendung in den sozialen Medien viral. Das Weisse Haus äusserte sich am Mittwoch, und auch US-Medien kritisierten die Wortwahl des Senders.
«Möchtegern-Diktator spricht im Weissen Haus, nachdem er seinen politischen Rivalen festnehmen liess.». So lautete die mehrere Sekunden lang eingeblendet Bildunterschrift vollständig, wie Fotos und Mitschnitte der Fox-Sendung zeigten.
Dabei waren auf dem geteilten Bildschirm links Biden und rechts Trump bei unterschiedlichen Auftritten zu sehen. Biden sprach den Berichten zufolge vom Weissen Haus aus, Trump von seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey. Eine Fox-Sprecherin teilte US-Medien später mit: «Die Bildunterschrift wurde sofort entfernt und angesprochen.»
Andere Medienhäuser kritisieren Bezeichnung
Als eine «ungewöhnlich starke» Wortwahl bezeichnete die «New York Times» die Bildunterschrift. «Selbst für einen Sender, der ein freundschaftliches Verhältnis zum Weissen Haus unter Donald Trump pflegte und die Biden-Regierung stark kritisiert».
CNN bezeichnete die Einblendung als «schockierend unehrlich». Auch die «Washington Post» sprach von einer «erschreckenden» Wortwahl bei Fox. Die Sendung, bei der die Bildunterschrift gezeigt wurde, war bis vor kurzem noch vom rechten Talkmaster Tucker Carlson moderiert worden. Am Dienstag führte Brian Kilmeade durch die Sendung.
Trump war am Dienstag in der Affäre um geheime Regierungsunterlagen vor einem Gericht in Miami erschienen. Dort hatte er seine Unschuld beteuert. Es war das erste Mal, dass ein Ex-Präsident der USA vor einem Bundesgericht erscheinen musste.
Die Biden-Regierung hat stets betont, dass sie keine Rolle bei der Strafverfolgung Trumps spiele. Das Justizministerium hat Sonderermittler Jack Smith in der Dokumenten-Affäre eingesetzt.