Greta Thunberg legt sich nach Trump mit Macron und Merkel an
Greta Thunberg macht nach ihrer Wut-Rede am UN-Klimagipfel ernst. Sie verklagt mit anderen Kindern fünf Länder, darunter auch Deutschland und Frankreich.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg und weitere Jugendliche verklagen fünf Länder wegen Umweltverschmutzung.
- Eine entsprechende Beschwerde wurde beim UN-Kinderrechtsausschuss eingereicht.
- Auf der Liste ist auch Frankreich, Präsident Emmanuel Macron äussert deshalb Kritik.
Greta Thunberg ist auf Kurs: Erst heizte sie mit ihrer Wut-Rede am UN-Klimagipfel den Politikern weltweit so richtig ein und anschliessend konterte sie auch noch humorvoll einen Twitter-Hohn von US-Präsident Donald Trump.
Damit ist für die 16-jährige Klima-Aktivistin in New York jedoch noch nicht Schluss. Nach Trump legt sie sich nun nämlich mit Emmanuel Macron und Angela Merkel an.
Die junge Schwedin verklagt mit 15 weiteren Jugendlichen fünf Länder: Deutschland, Frankreich, Argentinien, Brasilien und die Türkei. In einer Erklärung heisst es, dass diese Länder nicht genug gegen den Klimawandel unternehmen und damit gegen die vor 30 Jahren verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention verstossen würden.
Macron rechnet mit Greta Thunberg ab
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron passte die Greta-Klatsche so gar nicht. Er kritisierte die Klima-Aktivistin für ihre Beschwerde beim Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen.
Macron meinte gegenüber dem französischen Radiosender «Europe1», die jungen Aktivisten sollten sich auf diejenigen konzentrieren und Druck ausüben, die versuchten, Dinge zu blockieren. «Ich habe nicht das Gefühl, dass das die französische oder die deutsche Regierung ist», so Macron.
Laut der Anwälte der Jugendlichen wurden die fünf Länder jedoch ausgewählt, weil sie die grössten Umweltverschmutzer seien, die sich dem Beschwerdeverfahren für Kindern an den UN-Ausschuss angeschlossen haben. Dieser prüft jetzt die Beschwerde, falls sie zulässig sei, werde ein Verfahren eingeleitet.
Auch Merkel widerspricht Greta Thunberg
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der harten Kritik der jungen Klimaschutzaktivistin an den politischen Verantwortungsträgern teilweise widersprochen.
In ihrer Rede beim UN-Klimagipfel am Montag habe die 16-Jährige ihrer Ansicht nach «nicht ausreichend zum Ausdruck gebracht», welche Chancen moderne Technologie sowie Innovationen für den Klimaschutz eröffneten, sagte Merkel am Dienstag in New York im Gespräch mit Journalisten.
Die Rolle von Technologie und Innovation vor allem im Energiesektor und beim Energiesparen sei ein Punkt, in dem sie Thunberg widerspreche, sagte die Kanzlerin. Das am Freitag beschlossene Klimaschutzpaket der Bundesregierung setze auf diese Möglichkeiten.
Merkel hatte sich am Montag am Rande des Gipfels mit Thunberg zu einem Gespräch getroffen. Zu dessen Inhalt wollte die Kanzlerin aber nichts sagen.