Nach New Yorker Missbrauchs-Hafturteil gegen R. Kelly weiterer Prozess in Chicago

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USA,

Nach der Verurteilung von R. Kelly in einem Missbrauchsprozess zu 30 Jahren Haft steht der frühere R&B-Star wegen weiterer Vergehen erneut vor Gericht.

R. Kelly im Jahr 2019
R. Kelly im Jahr 2019 - AFP/Archiv

In Kellys Geburtsort begann am Montag die Auswahl der Geschworenen. In dem Chicagoer Verfahren wird dem 55-Jährigen sowie zwei früheren Mitarbeitern Kellys vorgeworfen, einen Kinderpornografie-Prozess gegen den Musiker im Jahr 2008 manipuliert zu haben.

Ein minderjähriges mutmassliches Missbrauchsopfer soll damals wegen Drohungen und Schmiergeldern nicht gegen Kelly ausgesagt haben. Der umstrittene Prozess endete mit einem Freispruch des Sängers. In dem nun begonnenen Prozess in Chicago will das mutmassliche Opfer nun doch aussagen.

Die Anklage gegen Kelly lautet Behinderung der Justiz, Herstellung von Kinder-Pornografie und illegale sexuelle Handlungen mit einer Minderjährigen. Mit ihm stehen sein früherer Manager Derrel McDavid und sein früherer Mitarbeiter Milton «June» Brown vor Gericht. Der Prozess soll etwa vier Wochen dauern.

Kellys Anwältin Jennifer Bonjean beantragte zum Auftakt, dass alle, die die Doku-Reihe «Surviving R. Kelly» gesehen haben, als Geschworene ausgeschlossen werden. Dies gelte auch, wenn die Betreffenden die Dokumentation über Kellys Missbrauchstaten nur teilweise gesehen hätten, hiess es in dem Antrag. Richter Harry Leinenweber wies die Forderung der Verteidigung jedoch zurück.

Gegen Kelly waren bereits vor rund 25 Jahren erste Missbrauchsvorwürfe laut geworden. Für Aufsehen sorgte ausserdem seine später annullierte Ehe mit der damals erst 15 Jahre alten Sängerin Aaliyah. Mehrere von Kellys Missbrauchsopfern haben berichtet, dass sie dem Sänger bei Auftritten begegneten und ihnen dann von dessen Umfeld Zettel mit seinen Kontaktdaten zugesteckt wurden.

Nach dem Freispruch in dem Kinderporno-Prozess in Chicago brachte schliesslich die New Yorker Staatsanwaltschaft den Sänger von Hits wie «I Believe I Can Fly» wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Entführung, Zwangsarbeit, Bestechung und Sexhandels vor Gericht. Ende Juni wurde der dreifache Grammy-Gewinner zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Zusätzlich zu dem Prozess in Chicago laufen gegen den Musiker noch zwei weitere Ermittlungsverfahren.

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