USA will Facebook zwingen, Messenger-Chats zu entschlüsseln
Der Datenschutz bei Chats von WhatsApp, Facebook & Co. ist Geheimdiensten schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt soll ein Prozess den Zugriff ermöglichen.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Ermittler wollen Zugriff auf die Chats von lateinamerikanischen Banditen.
- Facebook hindert sie.
- Jetzt soll der Staat die Entschlüsselung der Nachrichten gewährleisten.
Facebook hat offiziell keinen Zugriff auf die Inhalte von Nutzer-Nachrichten. Deshalb kann der Konzern die Daten nicht herausgeben. Bei Geheimdiensten aus aller Welt sind genau diese aber immer wieder beliebt. Ein Prozess in Amerika soll nun klären, ob Gerichten Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation gewährt werden muss, berichtet die «Frankfurter Allgemeine».
Konkret geht es um die US-Ermittlungen gegen lateinamerikanische Gangs. Sie wollen von Facebook den Zugang zu den Nachrichten der berüchtigten MS-13 erzwingen – via Gericht.
Facebook soll die eigenen Regeln brechen
Jetzt eilt die amerikanische Regierung zur Hilfe herbei. Sie kann die Betreiber dazu bewegen, ihre Technik so zu verändern, dass die gewünschten Daten künftig herausgegeben werden können. Das heisst: Facebook soll seine eigene Verschlüsselung sabotieren.
Vertrauen der User in Gefahr
Das Problem dabei: Sollte dieser Fall eintreten, wäre das Vertrauen der Nutzer in das Programm zerstört. Zudem besteht die Gefahr, dass die Abhörfunktion in die falschen Hände gerät.
«Golem.de» vermutet gar, dass ein solches Ereignis zu einem Präzedenzfall für die gesamte Branche werden könnte. Damit würden nicht nur die Latin-Gangs, sondern auch die Sicherheits-Optionen der Social-Media-User in Fesseln gelegt werden.