Verspätungen, aber keine Flugausfälle
Der erste Pilotenausstand in der Geschichte von Ryanair hat keinen einzigen Flugausfall gebracht. Dennoch glaubt die Gewerkschaft, ihre Ziele erreicht zu haben. Der Konflikt schwelt weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des Warnstreiks der Ryanair-Piloten kam es zu keinen Flugausfällen.
- Die Passagiere mussten aber mit Verspätungen rechnen.
Ohne einen einzigen Flugausfall hat der irische Billigflieger Ryanair den ersten Piloten-Warnstreik in seiner Geschichte bewältigt. Als Folge des vierstündigen Ausstands waren am Freitag neun der 36 geplanten Morgenflüge von deutschen Flughäfen verspätet gestartet, wie die Fluggesellschaft in Dublin mitteilte. Die Airline entschuldigte sich bei ihren Kunden für die Verspätungen und kritisierte die Aktion der Piloten erneut als «unnötig».
Warnstreik war ein Erfolg
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sieht den Warnstreik dennoch als Erfolg an, weil Ryanair Ersatzpiloten nur mit hohem Aufwand habe herbeischaffen können. «Die fehlen jetzt woanders», erklärte VC-Vorstand Markus Wahl. Insgesamt sei man mit der Beteiligung wie mit der Wirkung zufrieden. Man habe ohnehin aus rechtlichen Gründen nur die festangestellten Kollegen zu dem Ausstand aufgerufen, diese machten nur rund die Hälfte der 400 in Deutschland stationierten Ryanair-Piloten aus. «Wir wollten den Druck auf Ryanair erhöhen, und das ist auch beim Management angekommen», meinte Wahl.
Es war der erste Ausstand in der Geschichte des 1985 gegründeten Billigfliegers Ryanair, der inzwischen die höchsten Passagierzahlen in ganz Europa aufweist. Es geht um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter in dem bislang gewerkschaftsfreien Unternehmen (Nau berichtete).