Weinstein plädiert auf nicht schuldig
Der wegen sexueller Übergriffe angeklagte Filmproduzent hat vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Er erschien im dunkelblauen Anzug und wirkte abwesend.
Das Wichtigste in Kürze
- Weinsteins Anwalt will mit allen Mitteln für seinen Mandanten kämpfen.
- Nach Zahlung einer Millionen-Kaution ist Weinstein auf freiem Fuss.
Vergangenen Mittwoch war Harvey Weinstein von einer Grand Jury angeklagt worden. Weinstein werden Vergewaltigung und erzwungener Oralsex vorgeworfen. Der Staatsanwaltschaft zufolge geht es in der Anklage um Vorfälle aus den Jahren 2004 und 2013.
Am Dienstag im Supreme Court in New York antwortete Weinstein auf die Fragen von Richter James Burke leise und knapp. Begleitet wurde der 66-Jährige von seinem Anwalt Benjamin Brafman, der bereits zuvor die Unschuld seines Mandanten betont hatte. Im voll besetzten Saal sassen rund 100 Beobachter, Dutzende Reporter drängelten sich vor dem Gericht. Weinstein muss erneut am 20. September erscheinen. Einen Termin für einen möglichen Prozessbeginn gibt es noch nicht.
Brafman liess während der gut halbstündigen Anhörung erahnen, dass er im anlaufenden, monatelangen Verfahren mit allen Mitteln für seinen Mandanten kämpfen wird. «Dieser Fall hat einen Feuersturm von Nachfragen erzeugt», sagte Brafman. Viele stellten dabei infrage, «ob es mein Job ist, Hollywood, die Filmbranche oder das Verhalten, das der Filmbranche seit 100 Jahren vorgeworfen wird, zu verteidigen». Dieses Verhalten würden einige möglicherweise als «anstössig» empfinden, kriminell sei es aber nicht zwingend.
Auf Kaution frei
Staatsanwältin Joan Illuzzi stimmte der Millionen-Kaution zu, nach dessen Zahlung Weinstein auf freien Fuss gekommen war, nachdem er sich am 25. Mai den Behörden gestellt hatte. Er muss aber ein Überwachungsgerät tragen, hat seinen Pass abgegeben und benötigt eine Erlaubnis, um den Bundesstaat New York und das benachbarte Connecticut zu verlassen.