Australiens Brandkatastrophe hat dramatische Folgen für Tiere

Zwischen August 2019 und März 2020 wüteten heftige Waldbrände in Australien. Eine neue Studie zeigt wie dramatisch deren Folgen für die Tierwelt sind.

Wildtierretter Simon Adamczyk trägt einen Koala aus einem brennenden Wald in der Nähe von Cape Borda auf Kangaroo Island, südwestlich von Adelaide. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Von August 2019 bis März 2020 wüteten schwere Waldbrände in Australien.
  • Eine neue Studie zeigt, wie dramatisch die Folgen der Brände für die Tierwelt war.
  • Der Lebensraum von 70 einheimischen Arten sei betroffen.

Die katastrophalen Buschfeuer in Australien von 2019 und 2020 haben auch dramatische Folgen für die Tierwelt. Forscher haben diese nun genauer analysiert.

Der Lebensraum von 70 einheimischen Arten sei betroffen. 21 davon seien bereits vor den Bränden als vom Aussterben bedroht eingestuft worden. Dies ergab eine Studie der Universität von Queensland, die am Montag in der Fachzeitschrift «Nature Ecology and Evolution» publiziert wurde.

Zu den extrem bedrohten Tierarten gehörten etwa die Känguru-Insel-Schmalfussbeutelmaus und das Langfuss-Kaninchenkänguru, ein Beutelsäuger. Beide Spezies gibt es nur in Australien.

Mehr als eine Million Tiere gestorben

Von August 2019 bis März 2020 hatten die Brände in sechs der acht australischen Bundesstaaten und Territorien mehr als zwölf Millionen Hektar Land verwüstet. Mindestens 33 Menschen kamen ums Leben. Schätzungen zufolge könnte mehr als eine Milliarde Tiere gestorben sein. Premierminister Scott Morrison sprach von einem «schwarzen Sommer» für sein Land.

Tierärzte und Freiwillige behandeln Koalas im «Kangaroo Island Wildlife Park» auf der Känguru-Insel. Wegen der verheerenden Buschfeuer in Australien sind nach jüngsten Expertenschätzungen mindestens eine Milliarde Tiere ums Leben gekommen. - dpa

«Die Zahl vieler von den Feuern betroffenen Arten war wegen Dürren, Krankheiten, Zerstörung von Lebensräumen und invasiven Arten bereits rückläufig.» Dies sagte Michelle Ward, Co-Autorin der Studie. «Unsere Untersuchungen zeigen, dass diese Mega-Brände die Situation möglicherweise erheblich verschlechtert haben, indem sie die Populationszahlen und die Nahrungsquellen verringert sowie den Lebensraum für viele Jahre unbewohnbar gemacht haben.»

49 Tiere könnten auf Liste bedrohter Tierarten landen

Die Forscher forderten die Regierung in Canberra auf, dringend zu bewerten, ob 49 nur in Australien vorkommende Arten – die bislang nicht als gefährdet galten – im Zuge der Feuer in die Liste bedrohter Tierarten aufgenommen werden müssen. Dazu gehören etwa ein Blattschwanzgecko und der Hundskusu, ein australisches Beuteltier.

Ein Känguru hüpft am frühen Morgen durch das von Rauchschwaden vernebelte Buschland. - dpa

Co-Autor James Watson betonte: «Wir müssen aus diesen Ereignissen lernen, da sie wahrscheinlich wieder vorkommen werden.» Es seien dringend Strategien nötig, um nicht verbranntes Land zu schützen.