Philippinen: Bedrohung durch Vulkan Taal könnte Monate anhalten

Nach der Flucht zehntausender Menschen vor dem Ausbruch des philippinischen Vulkans Taal warnten die Behörden, dass die Gefahr noch Monate anhalten könnte.

Aschewolke über dem Vulkan Taal - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Philippinen könnte die Warnung vor einer Eruption noch Wochen aufrecht bleiben.
  • Der südlich von Manila gelegene Vulkan Taal war am Sonntag ausgebrochen.

Je nach Entwicklung der Lage könne die Warnung vor einer «explosiven Eruption» des Vulkans noch wochenlang aufrecht erhalten werden, sagte der Leiter der philippinischen Seismologie-Behörde Phivolcs, Renato Solidum, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Frühere Ausbrüche des Taal hätten mitunter mehrere Monate gedauert. Daher sei es derzeit nicht möglich, ein Ende der heftigen Eruptionen abzusehen, sagte Solidum. Bevor seine Behörde Entwarnung geben könne, müsse sie laut Vorschrift mindestens «mehrere Tage, manchmal zwei Wochen» abwarten, um sicherzugehen, dass die Aktivität des Vulkans weitgehend beendet ist.

Asche und Gesteinsbrocken

Der nur 65 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila gelegene Taal war am Sonntag ausgebrochen. Riesige Aschewolken stiegen bis zu 15 Kilometer hoch, Häuser und Strassen der Region waren von Asche und Gesteinsbrocken bedeckt. Auch glühende Lava trat aus und der Vulkanausbruch wurde von dutzenden Erdstössen begleitet.

Leila de Castro trägt auf einer mit Vulkanasche bedeckten Strasse in Boso-Boso in der Provinz Batangas eine Statue des Jesuskindes, die sie aus dem Haus ihrer Schwester geborgen hat. - dpa

Zahlreiche Anwohner flohen, viele mussten Vieh, Haustiere und anderes Hab und Gut zurücklassen. Am Dienstag waren rund 30'000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Auch der 30-jährige Anstreicher Gerald Aseoche floh mit seinen vier kleinen Kindern in eine Notunterkunft. «Ich hoffe, das dauert nicht zu lang, weil ich meinen Job verlieren werde, wenn ich nicht schnell zur Arbeit zurückkehre», sagte er. Er könne seine Kinder aber nicht allein lassen, für ihn gelte «Familie zuerst».

Bei Touristen beliebt

Der Taal ist einer der aktivsten Vulkane des ostasiatischen Inselstaats. Zuletzt war er 1977 ausgebrochen. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit ist der Vulkan bei Touristen sehr beliebt. Ein kleiner Krater liegt hier im Zentrum eines Sees.

Zwei Männer beobachten den Vulkan «Taal». - dpa

Erdbeben und vulkanische Aktivität sind auf den Philippinen nicht ungewöhnlich. Die Inseln liegen am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten unter der Erdoberfläche zusammenstossen. Zuletzt trieb der Vulkan Mayon im Januar 2018 zehntausende Menschen in die Flucht, nachdem er Millionen Tonnen Asche, Steine und Lava in die Luft geschleudert hatte. Bei einem Ausbruch des Pinatubo, rund hundert Kilometer nordwestlich von Manila, kamen 1991 mehr als 800 Menschen ums Leben.