Jair Bolsonaro will Deutschlands Geld für den Amazonas nicht

Brasilien braucht für den Schutz des Regenwaldes nach Aussage von Präsident Jair Bolsonaro kein Geld aus Deutschland.

Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Jair Bolsonaro will die Förderungsgelder Deutschlands für den Schutz des Amazonas nicht.
  • Brasiliens Staatschef reagiert damit auf die Ankündigung des Bundesumweltministeriums.
  • Man wolle die Projektförderung zum Schutz von Wäldern in Brasilien beenden.

Brasilien braucht für den Schutz des Regenwaldes nach Aussage von Präsident Jair Bolsonaro kein Geld aus Deutschland.

So reagierte der rechtspopulistische Staatschef auf die Ankündigung des Bundesumweltministeriums, wegen der stark zunehmenden Rodung im Amazonasgebiet die Förderung von Projekten zum Schutz von Wäldern und Artenvielfalt in Brasilien zu beenden. «Sie können das Geld sinnvoll verwenden. Brasilien braucht es nicht», sagte Bolsonaro am Sonntag in der Hauptstadt Brasília vor Journalisten.

Reduzierung der Entwaldungsraten

«Die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas(-Gebiet) lässt Zweifel aufkommen, ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird», hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dem Berliner «Tagesspiegel» (Samstag) gesagt. Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die Projektzusammenarbeit fortgeführt werden.

Das vom staatlichen Institut für Weltraumforschung -kurz INPE- zur Verfügung gestellte Bild zeigt in Gelb eine bis Juli 2018 abgeholzte Fläche im Amazonasgebiet von Humaitá (29,7 Hektar) und in rot die abgeholzte Fläche bis Juli 2019 (120,2 Hektar Fläche). - dpa

Konkret geht es der Zeitung zufolge um einen Betrag von rund 35 Millionen Euro aus der internationalen Klimaschutzinitiative des Ministeriums. Aus dieser Initiative wurden demnach 2008 rund 95 Millionen Euro bereitgestellt. Bestehende Projekte würden vorerst fortgeführt, geplante neue auf Eis gelegt, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums am Samstag mit.

55 Millionen Euro in Fonds

Darüber hinaus rege man eine Überprüfung der weiteren Zusammenarbeit mit Brasilien im Amazonasfonds an. In diesen Fonds hat die Bundesregierung bisher 55 Millionen Euro einbezahlt, zuständig ist das Entwicklungsministerium.

Ein Holzfäller fällt mit einer Kettensäge im Regenwald des Amazonas einen Baum. - dpa

Bolsonaro will die Amazonasregion wirtschaftlich stärker nutzen, keine weiteren Schutzgebiete ausweisen und mehr Rodungen zulassen. Nach kritischen Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Abholzung des Regenwaldes in seinem Land sagte er im Juni, Deutschland könne beim Umweltschutz noch viel von Brasilien lernen.