Experten finden Hinweise auf Darmleiden und Hepatitis
Die seltene Baikalrobbe gilt als Wahrzeichen des Baikalsees. Als es vor zwei Wochen plötzlich zu einem mysteriösen Massensterben kam, schlugen Experten Alarm. Nun soll es erste Hinweise für den Tod der rund 140 Robben geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Wochen wurden mehr als 140 tote Robben an die Ufer des Baikalsees angeschwemmt.
- Als mögliche Todesursache kommen nun Darmentzündungen und Hepatitis-Infektionen in Betracht.
Nach dem Tod dutzender Baikalrobben (Nau berichtete) haben die russischen Behörden bei
Tests Hinweise auf Darmentzündungen und Hepatitis-Infektionen gefunden.
Experten
hätten Stichproben von 14 toten Robben genommen und bei 11 Tieren Anzeichen für
eine Darmkrankheit gefunden, teilte die Staatsanwaltschaft in Irkutsk am Montag
mit. Hinweise auf Hepatitis seien bei zwei Robben entdeckt worden.
Die
Todesursache sei damit allerdings noch nicht abschliessend geklärt, sagte
Tatjana Dessjatowa von den Gesundheitsbehörden. Die Existenz der gefundenen
Antigene sei normal und könne keine Erklärung für ein Massensterben sein, erklärt sie der Agentur Ria Nowosti.
Kein Staupe-Virus
Ende
der 1980er Jahre waren rund 7500 Tiere an der Staupe gestorben, einer
Viruserkrankung, die vor allem von Hunden übertragen wird. «Das
Staupe-Virus wurde diesmal nicht gefunden», schrieb die Staatsanwaltschaft.
Auch die Wasserqualität sei in Ordnung, eine Vergiftung könne ausgeschlossen
werden. Für weitere Erkenntnisse sollten nun Tests an lebenden Robben
vorgenommen werden. Die Behörden warnten die Anwohner, das Fleisch und das Fell
der Tiere zu nutzen.