Blackout kostet Spanien wohl über eine Milliarde
Nach dem Blackout in Spanien gibt es erste Einschätzungen zu den finanziellen Schäden. Das Bruttoinlandsprodukt sinkt um 0,1 Prozent.

Ein grossflächiger Stromausfall hat die spanische Wirtschaft nach ersten Schätzungen umgerechnet rund eine Milliarde Franken gekostet.
Wie die Wirtschaftslobby CEOE laut «Manager-Magazin» mitteilte, entspricht dies einem Minus von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Besonders betroffen waren energieintensive Industrien: Ölraffinerien benötigen voraussichtlich eine Woche oder länger, um den Normalbetrieb wiederherzustellen.
Die Fleischindustrie verzeichnete Verluste von bis zu 178 Millionen Franken. Kühlketten wurden unterbrochen und verderbliche Ware musste entsorgt werden.
Blackout in Spanien sorgt für Verluste im Einzelhandel
Auch der Einzelhandel in Spanien kämpfte mit den Folgen des Blackouts: Zahlungssysteme und Geldautomaten fielen aus, was zu Umsatzeinbussen führte.
Das Volkswagen-Werk in Navarra, das 4'600 Mitarbeiter beschäftigt, musste die Produktion von 1.400 Fahrzeugen stoppen, wie «L'essentiell» berichtet. Bereits am Dienstag konnte sie wieder hochgefahren werden.
Bei SEAT in Barcelona, wo 14'000 Menschen arbeiten, gestaltete sich der Neustart hingegen verzögert.
Tourismusbranche nicht betroffen
Erleichterung herrscht dagegen in der Tourismusbranche: Trotz ausgefallener Telekommunikationssysteme gab es laut Jorge Marichal, Vorsitzender des Hotelverbandes CEHAT, keine auffälligen Aktivitäten.
«Im Moment erhalten wir keine nennenswerten Meldungen über Stornierungen», zitiert ihn das «Manager-Magazin».
Laut dem spanischen Stromnetzbetreiber ist die Stromerzeugung mittlerweile wieder nahezu normalisiert. Der Blackout, der in einigen Regionen über zwölf Stunden andauerte, hatte am Montag weite Teile Spaniens und Portugals lahmgelegt.