Höchster Wert in Türkei seit 14 Jahren
Die Türkei bekommt die Teuerung nicht in den Griff, die inzwischen den höchsten Wert seit 14 Jahren erreicht hat. Präsident Erdogan machte deutlich, dass er keine Kapitalverkehrskontrollen plant – nachdem Aussagen von ihm diesen Verdacht erweckt hatten.
Die Inflation in der Türkei ist auf den höchsten Wert seit dem Jahr 2003
gestiegen: Die jährliche Preissteigerungsrate legte im November verglichen
mit dem Vorjahresmonat auf 12,98 Prozent zu, wie das türkische Statistikamt am
Montag mitteilte.
Sie überstieg damit erstmals die Teuerungsrate während der weltweiten
Wirtschaftskrise 2008, die in Spitzenzeiten bei 12,06 Prozent gelegen hatte.
Seit dem Vormonat kletterte die Inflation im November um 1,49 Prozent, was
leicht über den Erwartungen von Analysten lag.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip
Erdogan stellte klar, dass er keine Kapitalverkehrskontrollen plane. Mit diesem
Instrument versuchen Länder, den Abfluss von Geld ins Ausland zu stoppen.
Erdogan sagte am Montag in Ankara, er müsse Aussagen «korrigieren», die eine Interpretation
in diese Richtung ermöglicht hatten.
Am Sonntag hatte der Präsident seine Regierung
aufgerufen, Schritte gegen Geschäftsleute zu unternehmen, die in der Türkei
erzielte Gewinne ins Ausland schleusten und so «Verrat am Vaterland» begingen.
Jetzt bekräftigte Erdogan: «Die Türkei ist ein Land, in dem freie
Marktwirtschaft herrscht.» Jeder habe das Recht, sein Geld ins Ausland zu
bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Inflation hat in der Türkei einen so hohen Stand erreicht, wie seit 14 Jahren nicht mehr.
- Zum ersten Mal wurde die Teuerungsrate während der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr 2008 überschritten.