Festnahmen in Istanbul wegen Aufrufs zu 1. Mai-Demonstrationen
In Istanbul in der Türkei wurden Dutzende Menschen wegen Aufrufen zu verbotenen Maifeiertags-Demonstrationen auf dem Taksim-Platz festgenommen.

In Istanbul sind Dutzende Menschen wegen angeblicher Aufrufe zu verbotenen Demonstrationen anlässlich des Maifeiertags auf dem symbolisch wichtigen Taksim-Platz festgenommen worden.
Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, linksextremen Organisationen anzugehören, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 76 Personen seien festgenommen worden, nach 84 Verdächtigen werde insgesamt gefahndet, hiess es.
Festnahmen und Auseinandersetzungen bei Maifeierlichkeiten
Bereits in den Vorjahren war es zu zahlreichen Festnahmen und Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstrierenden im Zusammenhang mit Demonstrationen am 1. Mai gekommen.
Der Taksim-Platz im Zentrum Istanbuls ist für Gewerkschaften und Opposition symbolisch wichtig: Gewerkschaftler wollen mit einer Versammlung an den 1. Mai 1977 erinnern. Damals hatten dort Heckenschützen auf eine Demonstration mit rund 500'000 Teilnehmern geschossen und zahlreiche Menschen getötet. Seit den Gezi-Protesten 2013, die auf dem Taksim-Platz ihren Anfang nahmen, wurden regierungskritische Versammlungen dort nicht mehr erlaubt.