Holocaust-Mahnmal in Rio de Janeiro für Publikum eröffnet
In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro ist am Donnerstag ein Mahnmal zum Gedenken an die Holocaust-Opfer eröffnet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Rio de Janeiro ist ein Mahnmal zum Gedenken an die Holocaust-Opfer eröffnet worden.
- Den Anstoss zum Bau gab vor mehr als 30 Jahren der jüdische Politiker Gérson Berger.
In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro ist am Donnerstag ein Mahnmal zum Gedenken an die Holocaust-Opfer eröffnet worden. Erinnert werden soll an die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Sowie an andere Opfer des Nazi-Regimes wie behinderte oder homosexuelle Menschen.
Das Denkmal auf einem Hügel in Botafogo wird von einem 20 Meter hohen Turm geprägt, der die zehn Gebote darstellt. Das Gebot «Du sollst nicht töten» ist hervorgehoben. «Die Besucher werden nicht die Geschichte des Nationalsozialismus oder des Zweiten Weltkriegs zu sehen bekommen. Sondern den Holocaust durch die Augen derjenigen, die gelitten haben», sagte Kurator Alfredo Tolmasquin zur Eröffnung.
Den Anstoss zum Bau hatte bereits vor mehr als 30 Jahren der inzwischen gestorbene jüdische Politiker Gérson Berger gegeben. Der Siegerentwurf wurde jedoch erst in den vergangenen Jahren umgesetzt. Das deutsche Konsulat in Rio ist Partner der Vereinigung zum Gedenken an den Holocaust.
Die ständige, teilweise interaktive Ausstellung zeigt die Lebensgeschichten Überlebender – ein Schwerpunkt in der Gedenkstätte. Anstatt über eine Geschichte von Millionen zu sprechen, will Kurator Tolmasquim Millionen von Geschichten erzählen.
Schätzungsweise 25'000 Holocaust-Überlebende waren nach Angaben von Tolmasquin nach Brasilien geflüchtet. In den 1930er waren bereits Zehntausende deutsche Juden nach Brasilien gekommen. In anderen Städten Brasiliens wie São Paulo und Curitiba gibt es schon Denkmäler.