Indien steckt in tiefer Corona-Rezession
Seit dem Lockdown in Indien im Frühling kämpfen Millionen Menschen ums Überleben. Das BIP sank im Sommer um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Das BIP in Indien ging im Sommerquartal um 7,5 Prozent zurück.
- Der Lockdown im Frühjahr machte Millionen, sowieso schon arme Menschen, arbeitslos.
- Die Lockerung der Corona-Massnahmen und einige Feiertage halfen der Wirtschaft.
Indien steckt inmitten der Corona-Pandemie in einer tiefen Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Sommerquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent. Dies teilte das Statistikbüro des Landes am Freitag mit. Im Quartal davor betrug der Rückgang binnen Jahresfrist 23,9 Prozent.
Dabei handelte es sich um den grössten Rückgang für das Land seit Beginn der Publikation vierteljährlicher Daten im Jahr 1996.
Lockdown führte in Indien zu Hungersangst
Indien rangiert – nach Weltbank-Daten für 2019 – auf Platz 6 der weltweit grössten Volkswirtschaften. Das Land gehörte einst zu den am schnellsten wachsenden, schwächelte aber bereits vor der Pandemie. Dann brachte im Frühjahr ein zunächst strikter Lockdown die wirtschaftlichen Aktivitäten zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen und machte Millionen Menschen arbeitslos. Viele hatten Angst zu verhungern.
Feiertage halfen der Wirtschaft
Später hatte das Land seine Corona-Massnahmen weitgehend gelockert – in der Hoffnung, damit die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Das 1,3-Milliarden-Einwohner-Land hat in absoluten Zahlen am zweitmeisten bekannte Coronafälle nach den USA. Insgesamt mehr als 9,3 Millionen und 135'000 Tote. Kürzlich hatten mehrere hinduistische Feiertage der Wirtschaft geholfen.