Irans Polizei in Erklärungsnot nach Griff an Po einer Demonstrantin
Ein Video in den sozialen Medien zeigt, wie die iranische Polizei einer Demonstrantin an den Po fasst. Die Bilder lösten grosse Empörung aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Grosse Empörung wegen einem neuen Video von den Protesten im Iran.
- Dieses zeigt, wie eine Gruppe Polizisten eine Demonstrantin belästigt.
- Die Polizei versuchte zunächst, das Video als manipuliert darzustellen.
Die iranische Polizei ist in Erklärungsnot geraten, weil ein Polizist bei den Protesten einer Frau an den Po gefasst hatte. Der Vorfall, den andere Demonstranten als Video aufgenommen und in sozialen Medien geteilt hatten, sorgte landesweit für Empörung.
Die Polizei versuchte zunächst, das Video als von Regimegegnern manipulierte Aufnahme darzustellen, musste aber letztendlich den Vorfall zugeben. Der Fall werde nun untersucht, hiess es in einer Presseerklärung laut Medienangaben am Samstag.
Der Übergriff soll sich in dieser Woche im Norden der Hauptstadt Teheran ereignet haben. Auf dem Video ist zu sehen, dass die Polizei eine Demonstrantin festnehmen will. Diese wehrte sich jedoch vehement. Daraufhin fasste einer der Polizisten der Frau an den Po.
In sozialen Medien reagierten Menschen empört. Viele fragten, wie die Polizei eines islamischen Staates solch einen sittenwidrigen und sexistischen Übergriff begehen könne. Die Demonstrantin konnte letztendlich mit Hilfe von anderen Demonstranten freikommen.
Peinliche PR-Aktion in Teheran
Genauso peinlich für das System war auch eine PR-Aktion auf dem Vali Asr-Platz im Zentrum Teherans. Ein riesiges Werbebanner mit Bildern von 50 bedeutenden Frauen sollte deren Leistungen für das Land würdigen. Das eigentliche Ziel war aus Sicht von Kritikern jedoch zu zeigen, dass die islamische Republik nicht frauenfeindlich sei.
Aber schon kurze Zeit später forderten einige Frauen sowie die Familien der verstorbenen Persönlichkeiten ihre Bilder zu entfernen. Das System habe kein Recht, ohne Erlaubnis mit diesen Personen Propaganda gegen die Frauenbewegung zu machen. Nach dem peinlichen PR-Gau mussten die Verantwortlichen das Banner abnehmen und mit einem bildlosen Plakat ersetzen.