Libanesische Armee nimmt in Flüchtlingslagern hunderte Syrer fest
Die libanesische Armee hat bei Razzien in Flüchtlingslagern rund 400 Syrer wegen nicht mehr gültiger oder fehlender Aufenthaltspapiere festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 400 Syrer wurden von der libanesischen Armee in Flüchtlingslagern festgenommen.
- Alle hätten wegen fehlender oder nicht gültiger Papiere gegen das Gesetz verstossen.
Die libanesische Armee hat bei Razzien in Flüchtlingslagern rund 400 Syrer festgenommen. Wie die Armee heute Donnerstag mitteilte, nahm sie am Mittwoch im östlichen Bekaa-Tal 300 Syrer wegen nicht mehr gültiger Aufenthaltspapiere fest, 56 wegen fehlender Ausweise und 33 wegen ausstehender Haftbefehle. Alle hätten gegen das Gesetz verstossen, und jene ohne Ausweise oder Aufenthaltspapiere seien an die Polizei übergeben worden.
Die Armee im Libanon geht immer wieder gegen syrische Flüchtlinge vor, besonders im Osten des Landes. Dort leben zehntausende Syrer, die vielfach aus Städten und Dörfern jenseits der Grenze stammen. Der Bürgermeister der Stadt Arsal, Basel al-Hodscheiri, kritisierte das Vorgehen der Armee bei den Razzien. Eigentlich wollten die Soldaten nur einige Haftbefehle vollstrecken, doch am Ende hätten sie 400 Menschen festgenommen, beklagte er.
Vergangenes Jahr hatte eine Razzia der Armee in der Region zu heftigen Diskussionen geführt, nachdem vier der Festgenommenen in Haft gestorben waren. Viele der rund 1,5 Millionen syrischen Flüchtlinge im Libanon leben unter extrem prekären Bedingungen und sind auf internationale Hilfe angewiesen, da die Regierung in Beirut mit ihrer Versorgung überfordert ist. Seit Jahresbeginn kehrten 8000 Flüchtlinge freiwillig in ihre Heimat zurück.