Mehr als 80 Regierungssoldaten bei Raketenangriff im Jemen getötet
Bei einem Raketenangriff im Jemen sind mehr als 80 Regierungssoldaten getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Hadi macht Huthi-Rebellen für Angriff verantwortlich.
Die Rakete schlug nach Angaben aus Militärkreisen am Samstag während des Abendgebets in der Moschee eines Militärlagers in der Provinz Marib östlich von Sanaa ein. Nach Angaben aus Militär- und Ärztekreisen gab es zudem fast 150 Verletzte. Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi machte die Huthi-Rebellen für den Angriff verantwortlich.
Die Moschee in dem Militärlager in Marib, das rund 170 Kilometer östlich der Hauptstadt Sanaa liegt, wurde erst mit einer Rakete und dann von einer Drohne angegriffen, wie ein Militärvertreter am Sonntag sagte. Die Opfer wurden ins Krankenhaus der Provinzhauptstadt Marib eingeliefert. Bis Sonntag seien 83 Soldaten ihre schweren Verletzungen erlegen, sagte ein Krankenhausvertreter. 148 weitere Verletzte wurden demnach behandelt.
Der saudiarabische Fernsehsender Al-Hadath zeigte ein Video, das die Moschee nach dem Angriff zeigen soll. Zu sehen waren Leichen- und Trümmerteile sowie Blutspritzer an Wänden und Teppichen.
Präsident Hadi verurteilte den «feigen und terroristischen» Angriff. Die «schändliche Tat» der Huthi-Rebellen bestätige «zweifellos ihre mangelnde Bereitschaft» zum Frieden, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Saba. Die Huthis «kennen nichts als Tod und Zerstörung» und seien «ein billiges Werkzeug» des Iran in der Region, fügte Hadi hinzu.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen bekannten sich zunächst jedoch nicht zu dem Angriff.
Die Regierungstruppen hatten am Freitag eine grossangelegte Offensive gegen die Huthis in der Region Nihm nördlich von Sanaa gestartet. Die Gefechte dauerten am Sonntag noch an, wie Saba unter Berufung auf einen Militärvertreter berichtete. Bei den Kämpfen seien bereits dutzende Huthi-Kämpfer getötet oder verletzt worden.
Die jemenitische Regierung wird seit 2015 von einer internationalen Militärkoalition unter der Führung von Saudi-Arabien im Kampf gegen die Huthi-Rebellen unterstützt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurden in dem Krisenland bereits zehntausende Menschen getötet, unter ihnen viele Zivilisten. Die UNO spricht von der schlimmsten humanitären Krise weltweit.