Viele Auswanderer verlassen Dubai enttäuscht
Das Influencer-Paradies Dubai verliert an Reiz, immer mehr kehren nach Europa zurück. Einer der Gründe sind die gestiegenen Preise.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Influencer kehren Dubai den Rücken.
- Laut einem Experten sind die Lebenshaltungskosten seit 2020 um 124 Prozent gestiegen.
- Eine Autorin klagt auch über die Zensur und versteckte Kosten.
Dubai gilt als Mekka für Influencer und junge Unternehmer. In den letzten Jahren zogen unzählige in die Hype-Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Rund 3500 Schweizer leben dort, laut «Focus» kommen 10'000 bis 15'000 Deutsche hinzu. Und aus Grossbritannien sind gar 240'000 Menschen nach Dubai gezogen, wie die «DailyMail» berichtet.
Doch nun scheint sich ein Gegentrend zu entwickeln: Immer mehr Auswanderer kehren zurück.
Influencerin Sinead Clifford beispielsweise kehrt Dubai nach zweieinhalb Jahren den Rücken. Sie spricht von einer «bittersüssen» Entscheidung. Izabelle Reid begründet ihre Rückkehr damit, dass sie ihre Familie vermisse. «Ich fühle mich ein bisschen seelenlos.»
Dubai lockt Influencer mit Wolkenkratzern, vermeintlich erschwinglichem Luxus-Leben, gutem Wetter und Steuerfreiheit an. 2021 zog es auch Autorin Ashlyn Dempsey nach Dubai. Nach zwei Jahren beendete sie dieses Kapitel aber und zog zurück nach Grossbritannien.
Gegenüber «iNews» erzählt sie von versteckten Kosten, etwa für Krankenversicherung oder Visagebühren. Auch habe sie sich isoliert gefühlt, denn die Leute suchten eher Nigh-End-Networking als echte Freundschaften. Die Autorin kritisiert auch die strenge Zensur, die ihre Kreativität eingeschränkt habe. Gespräche über Politik, Religion oder soziale Themen hätten kaum stattgefunden.
Influencerin Lamide Elizabeth lebt seit sieben Monaten in Dubai und hat nicht vor, die Stadt zu verlassen. In einem Video zählt sie aber einige Nachteile auf: Dubai sei nicht für Fussgänger gebaut, der öffentliche Verkehr sei schlecht. Es gebe kaum Natur und oft ist es sehr heiss.
Ein weiterer Nachteil sind die in den letzten Jahren stark gestiegenen Lebenshaltungskosten. Immobilienmakler Knight Frank spricht gegenüber «DailyMail» von 124 Prozent seit 2020. Ein importiertes Bier kostet umgerechnet über 12 Franken. Und auch der Internetzugang ist deutlich teurer als in London.