Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombombenabwurfs
In der Stadt Nagasaki gedenken die Menschen den Opfern des Atombombenabwurfs. Japan richtet einen Appell zur Abschaffung der Atomwaffen an die Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 74 Jahren kam es zum Atombombenabwurf bei Nagasaki in Japan.
- Die Bewohner gedachten mit einer Feier den Opfern.
Bürgermeister Tomihisa Taue leitete am Freitag die Gedenkzeremonie in Nagasaki (Japan). Er rief die rechtskonservative Regierung seines Landes auf, dem Uno-Atomwaffenverbotsvertrag von 2017 beizutreten.
Japan gedenkt mit Schweigeminute
Dies hatte drei Tage zuvor schon sein Kollege in Hiroshima gefordert; die Stadt war ebenfalls Opfer einer US-Atombombe geworden. Doch Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe ging in seiner Rede am Gedenktag auf den Vertrag wieder nicht ein. Japan, das sich vom Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas bedroht fühlt, steht unter dem atomaren Schutzschild seines heutigen Sicherheitspartners USA.
Um 11.02 Uhr (Ortszeit) explodierte am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe «Fat Man» über der Stadt.
Jetzt legten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein. Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70'000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, 75'000 weitere verletzt.
Nagasaki und Hiroshima verwüstet
Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet. Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945. Hiroshima und Nagasaki wurden als die ersten von einer Atombombe verwüsteten Städte weltweit als Symbol für den Frieden bekannt.