Nordkorea beginnt mit Abbau von Atomtestgelände
Die Führung in Pjöngjang hält Wort. Satellitenaufnahmen belegen, dass der Abbau des Atomtestgeländes in Nordkorea vorankommt. Welche Strategie verfolgt Machthaber Kim?
Das Wichtigste in Kürze
- Ende April beschlossen Nord- und Südkorea die vollständige Denuklearisierung.
- Nordkorea scheint Wort zu halten, laut Satellitenaufnahmen baut Kim Jong Un sein Atomgelände ab.
- Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber treffen sich am 12. Juni in Singapur.
Nordkorea hat vor dem historischen Gipfeltreffen von Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump mit dem versprochenen Abbau seines Atomtestgeländes begonnen. Einige wichtige Einrichtungen an den Eingängen des weitläufigen Testgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes seien abgerissen worden, berichteten Fachleute der auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite «38 North» des US-Korea-Instituts. Zugleich einigten sich Nordkorea und Südkorea auf hochrangige Gespräche. Damit wollen sie ihre Vereinbarungen vom Gipfeltreffens im April umsetzen.
Die Führung in Pjöngjang will mit der Zerstörung des Atomtestgeländes unter anderem demonstrieren, dass es das Land mit seinen Ankündigungen ernst meint und verhandlungsbereit ist. Bei dem mit Spannung erwartete Gipfeltreffen von Machthaber Kim mit US-Präsident Trump am 12. Juni in Singapur geht es um eine friedliche Lösung des Atomstreits.
Kim hatte sich bei seinem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In am 27. April bereiterklärt, das Atomprogramm seines Landes abzubauen. Wie und bis wann die «komplette Denuklearisierung» erreicht werden soll, blieb unklar - ebenso, welche Gegenleistungen Nordkorea erwartet.
In dem Atomtestkomplex Punggye-ri seien mittlerweile Gleise zu den Tunneln beseitigt worden, berichtete «38 North». Bilder kommerzieller Satelliten «lieferten den ersten definitiven Beweis, dass der Abbau des Testgeländes bereits vorangekommen ist».
Beide Staaten erklärten sich bei ihrem Gipfel dazu bereit, auf alle Feindseligkeiten zu verzichten und eine neue Friedensordnung für die koreanische Halbinsel anzustreben. Zudem sollen humanitäre Projekte, etwa direkte Kontakte zwischen getrennten Familien, wieder aufgenommen und der Austausch und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen verstärkt werden.