Saudi-Arabien will verheerenden Angriff auf Schulbus untersuchen
Nach einem verheerenden Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen will Saudi-Arabien eine Untersuchung einleiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien will den Luftschlag gegen einen Schulbus im Jemen untersuchen.
- Beim Luftangriff auf den Bus kamen 51 Menschen ums Leben darunter 40 Kinder.
Nach internationaler Kritik will eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition den verheerenden Angriff auf einen Schulbus mit Kindern im Jemen untersuchen. Die Umstände würden aufgearbeitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Spa unter Berufung auf eine Quelle in dem Bündnis. Ergebnisse würden so bald wie möglich veröffentlicht.
Bei dem Luftangriff in der nördlichen Provinz Saada waren am Donnerstag nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mindestens 51 Menschen getötet worden, 40 davon Kinder. Weitere 79 Menschen wurden demnach verletzt. Das saudi-arabische Bündnis hatte sich mit verschiedenen Versionen gerechtfertigt: Zunächst hatte es geheissen, in dem Bus hätten sich Huthi-Rebellen aufgehalten. Später sagte es, die Bomben hätten eigentlich Raketenwerfern der Aufständischen gegolten.
Seit mehr als drei Jahren bombardiert das Bündnis Stellungen der Huthi-Rebellen, die weite Teile des Landes vor allem im Norden sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Als Verbündeter der international anerkannten Regierung des Jemens tötete die Koalition dabei Tausende Menschen, darunter viele Zivilisten. Der Angriff am Donnerstag ist einer der schwersten auf unbeteiligte Menschen in dem Bürgerkrieg.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte den Angriff verurteilt und eine unabhängige und schnelle Untersuchung von der Militärkoalition verlangt. Alle Parteien im Jemen-Konflikt müssten dafür sorgen, dass Zivilisten und zivile Objekte aus militärischen Handlungen herausgehalten werden, erklärte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York.
Der UN-Sicherheitsrat wollte sich noch am Freitag (Ortszeit) mit dem Angriff befassen. Schweden hatte die Sitzung im höchsten UN-Gremium gemeinsam mit anderen Ländern beantragt.
Auch das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte das Bombardement: «Der Tod so vieler Kinder und die Trauer und das Leid ihrer Familien sind zutiefst bedrückend», erklärte ein Sprecher. Ereignisse wie dieses und alle Hinweise auf Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts müssten lückenlos und unabhängig untersucht werden, forderte er. «Die dafür eingesetzte internationale Expertengruppe des UN-Menschenrechtsrats hat unsere volle Unterstützung.»
«Es ist dringend an der Zeit, den Konflikt im Jemen zu beenden», teilte auch das Pariser Aussenministerium mit. Es forderte alle Parteien auf, das Völkerrecht zu respektieren.