Südkoreas Wirtschaft überraschend geschrumpft
Die südkoreanische Wirtschaft ist im ersten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft. Gründe dafür sind Zölle, schwache Binnennachfrage und die Staatskrise.

Südkoreas Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal des Jahres 2025 überraschend um 0,2 Prozent gesunken. Damit entwickelt sich das Bruttoinlandsprodukt des Landes schwächer als erwartet, wie aus vorläufigen Daten der koreanischen Zentralbank in Seoul hervorgeht.
So sind sowohl die südkoreanischen Importe als auch Exporte im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum vorangegangenen Quartal geschrumpft – um 2,0 beziehungsweise 1,1 Prozent.
Südkoreas exportlastige Wirtschaft leidet neben einer schwächelnden Binnennachfrage insbesondere unter den von US-Präsident Donald Trump verhängten Zöllen auf die Auto- und Stahlindustrie.
Minister bemühen sich um Aufhebung der US-Zölle
Derzeit befinden sich Handelsminister Ahn Duk Geun sowie Finanzminister Choi Sang Mok in Washington, um heute über eine mögliche Aufhebung von Trumps sogenannten reziproken Zöllen zu verhandeln.
Ein weiterer Grund für die schwache wirtschaftliche Entwicklung Südkoreas ist auch die Staatskrise, unter der das Land während der letzten Monate gelitten hat. Anfang Dezember rief der mittlerweile vom Amt enthobene Präsident Yoon Suk Yeol völlig überraschend das Kriegsrecht aus und stürzte den Staat damit nicht nur in ein politisches Machtvakuum, sondern verunsicherte auch internationale Investoren. Am 3. Juni finden nun Neuwahlen statt.
Die südkoreanische Zentralbank geht in einer aktuellen Vorhersage von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,5 Prozent für das laufende Jahr aus. Es wird jedoch erwartet, dass die als zu optimistisch eingestufte Prognose in den kommenden Wochen nach unten korrigiert wird. Zuvor hatte die Zentralbank die Wachstumsaussichten für 2025 bereits mehrfach zurückgeschraubt.