UN: Mindestens 185 Tote bei Kämpfen im Sudan
Im Sudan sind bei den aktuellen Kämpfen laut UN-Angaben mindestens 185 Personen getötet worden. Weitere 1800 wurden bei den Gefechten verletzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Sudan leidet derzeit unter heftigen Gefechten.
- Laut UN sind bereits 185 Menschen gestorben und 1800 weitere verletzt worden.
- Am Wochenende ist der Machtkampf im afrikanischen Land eskaliert.
Bei den Kämpfen im Sudan sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 185 Menschen getötet und 1800 verletzt worden. Dies berichtete der deutsche UN-Vermittler Volker Perthes am Montag per Videokonferenz in New York.
In der Hauptstadt Khartum gebe es weiterhin heftige Gefechte auf den meisten Brücken, um den internationalen Flughafen und das Hauptquartier des Militärs. Auch in der Region Darfur werde gekämpft.
Lage bleibt unübersichtlich
Der schon lange schwelende Machtkampf zwischen der Armee unter Kommando von Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) seines Vizes Mohammed Hamdan Daglo war am Wochenende eskaliert.
Wer auf dem Schlachtfeld die Oberhand hat, blieb angesichts der unübersichtlichen Lage und widersprüchlichen Angaben beider Konfliktparteien unklar.
Sorge um Zivilisten
Das Ärztekomitee des nordostafrikanischen Landes forderte die Konfliktparteien am Montag auf, ihre «ständigen Angriffe» auf Krankenhäuser, Krankenwagen und medizinisches Personal einzustellen. Die EU schaltete sich in die Bemühungen um eine Lösung ein. Das Auswärtige Amt warnt inzwischen vor Reisen in das nordostafrikanische Land.
Der deutsche UN-Vermittler Volker Perthes sagte nach einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York, dass «internationale Organisationen und Zivilisten» bei den Gefechten zwischen der Armee und den Rapid Support Forces (RSF) nicht geschützt würden.
Die medizinische Versorgung der Bevölkerung werde durch den Beschuss von Gesundheitseinrichtungen blockiert, teilte das Ärztekomitee weiter mit. Demnach können Kranke und Verwundete vielerorts nicht mehr behandelt werden. Eine sichere Evakuierung der Patienten sei nicht möglich, hiess es. Zudem hätten viele Kliniken weder Trinkwasser noch Nahrungsmittel. Anwohner in der Hauptstadt Khartum berichteten weiter von Schüssen und Explosionen. Aber auch in anderen Teilen des Landes am Horn von Afrika gingen die Kämpfe weiter.