Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen

Bereits am Dienstagnachmittag ging die US-Regierung davon aus, dass der Iran Raketenangriffe auf Israel vorbereitet.

Das israelische Luftabwehrsystem «Iron Dome» fängt vom Iran abgefeuerte Raketen ab. - Tomer Neuberg/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran bereitet einen «unmittelbar bevorstehenden» Raketenangriff vor.
  • Davon gehe die US-Regierung Medienberichten zufolge aus.
  • Schon im April hatte das Land einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt.

Der Konflikt im Nahen Osten verschärft sich weiter. Der Iran drohte bereits mit einem «unmittelbar bevorstehenden» Raketenangriff. Dieser Operation wurde nun durchgeführt.

Die israelische Armee und eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur sind in Tel Aviv starke Explosionen zu hören.

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20.59: Irans Präsident verteidigt Raketenangriff

Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, «aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt.» Das schrieb Peseschkian auf der Plattform X.

«Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an», warnte der Präsident.

20.43: Iran: Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden.

Das berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

20.35: Jubel in Beirut nach Irans Angriff auf Israel

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut teils Jubel ausgebrochen. Aus dem Vorort Haret Hreik, in dem Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet hatte, waren wohl Freudenschüsse zu hören berichteten.

Klatschen und Jubel waren im Zentrum von Beirut zu hören. Dort harren derzeit unzählige Familien auf der Strasse und öffentlichen Plätzen aus, die durch Israels Angriffen im Land vertrieben wurden.

Einige klatschten und riefen, dieser Angriff gelte dem getöteten Nasrallah. «Wir sind überglücklich», sagte ein Mann laut Augenzeugen. «Diese Mörder sollten spüren, was wir spüren.» Teils wurde auch Feuerwerk gezündet.

20.13: Baerbock: Iran muss Angriff auf Israel sofort einstellen

Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich entsetzt über den iranischen Raketenangriff auf Israel gezeigt.

Sie schrieb am Abend auf X: «Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt.» Iran müsse den Angriff sofort einstellen, so Baerbock. «Er führt die Region weiter an den Abgrund.»

20.11: Iran stoppt Flugverkehr in Teheran

Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran den Luftraum über Teheran gesperrt. Flüge am Hauptstadtflughafen seien zunächst gestrichen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Isna am Abend unter Berufung auf den Geschäftsführer des Airports.

19.50: Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen

Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.

Im Zentrum und anderen Orten Israels waren einige Geschosse eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es demnach zunächst nicht.

«Dieser Angriff wird Konsequenzen haben», warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es Pläne. Weitere Details nannte er nicht.

19.46: Israel droht mit Gegenschlag – Iran mit «vernichtender Reaktion»

Israel droht dem Iran nach seinem Raketenangriff mit einem Gegenschlag. «Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen.» Das teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

Der Iran bezeichnete seinen Raketenangriff auf Israel als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost und drohte mit weiteren Attacken.

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Twitter/@ME_Observer_ - Diese Aufnahmen sollen Einschläge auf der Luftwaffen-Basis Nevatim zeigen.

«Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes wurde ordnungsgemäss durchgeführt.» Das teilte die iranische UN-Vertretung in New York mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, «wird eine vernichtende Reaktion folgen.»

19.44: Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an

US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschiessen.

Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert. Das teilte das Weisse Haus mit.

19.20: Israelische Armee: Vorerst in Bunkern bleiben

Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah. Sowie eines iranischen Generals, hiess es im Staatsfernsehen.

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Twitter/@jimsciutto - In den sozialen Medien sind Einschläge, wie hier in Tel Aviv, zu sehen.

Die israelischen Streitkräfte bitten die Bevölkerung, wegen des andauernden Raketenangriffs aus dem Iran vorerst in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. «Der iranische Angriff geht weiter. Sie werden gebeten, sich bis auf weiteres in einem geschützten Bereich aufzuhalten.

Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder heruntergefallenen Projektilen», schrieb das Militär am Abend auf der Plattform X. Das Luftabwehrsystem identifiziere und fange Raketen ab.

19.09: Nach Angriff des Irans klagt Trump über fehlende Führung in USA

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat der US-Regierung von Präsident Joe Biden Vorwürfe gemacht. «Die Welt steht in Flammen und gerät ausser Kontrolle. Wir haben keine Führung, niemanden, der das Land leitet», teilte er mit.

Der Demokrat Biden sei ein nicht existierender Präsident und Kamala Harris eine abwesende Vizepräsidentin. «Niemand hat das Sagen, und es ist nicht einmal klar, wer verwirrter ist: Biden oder Kamala.» Trump tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris an.

18.45: Terroranschlag in Jaffa

Im Stadtteil Jaffa hat sich offenbar auch ein Terroranschlag ereignet. Nach ersten Einschätzungen vermutet die Polizei, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt.

Den Behörden zufolge sind mindestens vier Menschen schwer verletzt.

Raketenangriff von US-Regierung vermutet

Die US-Regierung ging Medienberichten zufolge bereits am Dienstagnachmittag davon aus, dass der Iran einen «unmittelbar bevorstehenden» Raketenangriff auf Israel vorbereitet. Darauf habe es Hinweise gegeben, heisse es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters.

Ein solcher direkter Angriff wird schwerwiegende Folgen für den Iran haben. «Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu schützen», wurde der Regierungsvertreter zitiert.

Israel hatte zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache.

Am vergangenen Freitag wurde mit Hassan Nasrallah, Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.

18.30: Direkter Angriff auf Israel

Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dies zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind.

Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt.

Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmasslich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.

Erzfeinde der Islamischen Republik

Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik.

Mit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr drohte mehrfach, dass sich der Schattenkonflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Irans Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Landes und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee.

Am Dienstag waren erstmals seit fast zwei Jahrzehnten israelische Bodentruppen wieder in den Libanon eingedrungen. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs verlagert sich damit der Schwerpunkt der Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Die Armee sprach von «begrenzten» Angriffen in Grenznähe auf Ziele der schiitischen Hisbollah, die eng mit dem Iran verbündet ist.