Irans Präsident Peseschkian beschuldigt Israel, sein Land in einen regionalen Krieg ziehen zu wollen.
Peseschkian
Irans Präsident Massud Peseschkian. (Archivbild) - Arne Immanuel Bänsch/dpa

Irans Präsident Massud Peseschkian wirft Israel vor, sein Land in einen regionalen Krieg ziehen zu wollen. Zur Begründung nannte er die Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran vor mehr als sechs Wochen.

«Israel versucht, uns durch die Ermordung Hanijas in einen regionalen Krieg zu verwickeln. Wir behalten uns das Recht auf Verteidigung (...) vor», sagte Irans Präsident bei seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsübernahme.

Peseschkian betonte erneut, dass die Islamische Republik nicht nach Atomwaffen strebe und verteidigte zugleich das Raketenprogramm seines Landes. «Wenn wir keine Raketen haben, werden sie (Israel) uns wie in Gaza jederzeit bombardieren», sagte der Regierungschef und fügte hinzu: «Wir werden unsere Verteidigungsfähigkeit nicht aufgeben.»

Iran sucht Wiederannäherung mit dem Westen

Ein aussenpolitisches Ziel der neuen iranischen Regierung ist eine Wiederannäherung mit dem Westen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er sich nach der US-Wahl mit dem neuen amerikanischen Staatsoberhaupt treffen wolle, sagte Peseschkian: «Ein direktes Treffen erfordert, dass Versprechen eingehalten werden. Sie sollten uns nicht mit Sanktionen belegen und drohen, dann sind wir auch mit ihnen brüderlich verbunden».

Seit der Islamischen Revolutions von 1979 gelten die USA und auch Israel als Erzfeinde Teherans. Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr drohte in der Region immer wieder ein Flächenbrand. Mit Israel verfeindete Gruppen wie die Hamas oder die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah werden von Teheran unterstützt.

Peseschkian: Reformversprechen trotz Kritik

Peseschkian wurde im Juli nach dem Unfalltod seines Vorgängers Ebrahim Raisi zum Präsidenten gewählt. Im Wahlkampf hatte der konservativ-moderate Politiker Reformen versprochen, etwa im Bereich der Bürgerrechte. Kritikern zufolge hat sich der Regierungskurs jedoch bisher nicht wesentlich verändert. Die eigentliche Macht konzentriert sich im Iran auf Religionsführer und Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei.

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