Website der Investorenkonferenz in Riad offenbar Ziel einer Hackerattacke

Die Webseite der Investorenkonferenz in Saudi-Arabien, wurde offenbar gehackt. Viele Unternehmer hatten zuvor die Teilnahme wegen des Falls Khashoggi abgesagt.

Saudische Mitarbeiter drucken Badges von Teilnehmern der «Future Investment Initiative» Konferenz. Der Fall Khashoggi überschattet die geplante Wirtschaftskonferenz, auf der das Königreich um ausländische Investoren werben will. Wie zuvor bereits andere Vertreter aus Politik und Wirtschaft sagte am Montag auch Siemens-Chef Kaeser seinen Besuch ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Webseite der Investorenkonferenz in Riad wurde offenbar gehackt.
  • Am Dienstag sollte die Konferenz beginnen.
  • Viele Wirtschaftsvertreter sagten nach den Khashoggi-Enthüllungen die Teilnahme ab.

Die Website der Investorenkonferenz Future Investment Initiative (FII) in Saudi-Arabien ist offenbar Ziel einer Hackerattacke geworden. Einen Tag vor Beginn des Wirtschaftstreffens wurden am Montag auf der Homepage Botschaften angezeigt, in denen die Rolle Riads im Jemen-Konflikt kritisiert und das Königreich der Terrorfinanzierung beschuldigt wird. Die Seite ging später offline. Zunächst bekannte sich niemand zu dem mutmasslichen Cyberangriff. Die Organisatoren der Investorenkonferenz waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das Treffen in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad wird überschattet vom gewaltsamen Tod des Journalisten Khashoggi. Zahlreiche westliche Unternehmenschefs sagten ihre Teilnahme ab, unter ihnen auch Siemens-Chef Joe Kaeser.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman will bei dem Treffen, das in Anspielung auf den berühmten Wirtschaftsgipfel in den Schweizer Alpen «Davos in der Wüste» genannt wird, sein ehrgeiziges wirtschaftliches Reformprogramm präsentieren und um Investitionen werben.

Nach dem Tod Khashoggis geriet der Thronfolger aber massiv unter Druck. Die offizielle Erklärung des Königreichs, dass der Journalist Anfang Oktober während eines Besuchs im Istanbuler Konsulat bei einer «Schlägerei» getötet worden sei, traf weltweit auf Skepsis.