Schutz gegen Giftkröten: Forscher lösen bei Krokodilen Übelkeit aus
Krokodile in Australien lernen, giftige Aga-Kröten zu meiden und sich so vor tödlichen Vergiftungen zu schützen. Zunächst wird ihnen dabei jedoch übel.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher bringen in Australien Krokodilen bei, keine giftigen Aga-Kröten mehr zu fressen.
- Deren Verzehr ist für die Süsswasser-Krokodile nämlich tödlich.
- Die Wissenschaftler lösen bei den Tieren Übelkeit aus und projizieren das auf die Kröten.
Weil australische Krokodile immer mal wieder giftige Aga-Kröten fressen, haben Forscher sich eine Strategie überlegt. Sie setzen auf Übelkeit und Ekel – und wollen so verhindern, dass die Süsswasser-Krokodile an dem tödlichen Krötengift verenden.
Wie sie konkret vorgehen, beschreiben die Wissenschaftler in einem jetzt veröffentlichten Beitrag im Fachjournal «The Royal Society Publishing». Grob gesagt: Sie lösen in den Krokodilen eine harmlose Lebensmittelvergiftung aus, die die Tiere mit dem Verzehr der Kröten in Verbindung bringen.
Dafür bereiten die Naturschützer, die sich den Ansatz ausgedacht haben, bereits tote Kröten speziell für die Krokodile vor. Sie entfernen die Giftdrüsen und spritzen dann eine Substanz ein, die den Krokodilen übel werden lässt.
Die Folge: Die Krokodile lernen, dass die Kröten nicht gut für sie sind. Und rühren sie künftig nicht mehr an.
Krokodile machen nun Bogen um giftige Kröten
Tatsächlich funktioniert das Ganze prächtig. Die präparierten Kröten wurden in den Sümpfen ausgelegt. Schon nach drei Tagen machten die Krokodile einen Bogen um sie – und auch um die lebenden giftigen Kröten.
«Unsere Methode hat die Todesfälle durch Krötenvergiftung bei den Krokodilen effektiv auf null reduziert», berichten die Wissenschaftler.
Aga-Kröten sind eigentlich in Südamerika beheimatet. In den 1930er-Jahren wurden sie vom Menschen nach Australien eingeführt. Für die dort heimische Tierwelt stellen sie eine Bedrohung dar, insbesondere für grössere Raubtiere. Bei diesen führt der Verzehr der giftigen Aga-Kröten oft zum Tod.