Zehn Jahre iPad: Das Apple Tablett feiert Geburtstag

Auf den Tag genau zehn Jahre ist es her: Am 27. Januar 2010 präsentiert der damalige Apple-CEO Steve Jobs das iPad. Da das US-Unternehmen rund drei Jahre zuvor das Smartphone mit dem iPhone revolutionierte, waren die Reaktionen aufgrund der Erwartungen gewaltig: Erhofft wurde ein neues Meilenstein-Gerät zwischen Handy und Laptop respektive Computer.

Lediglich eine Minderheit erhob die Stimme wegen – bis heute immer weiter von Apple ausgebauten – proprietären Eigenschaften. Doch diese konnten den Hype nicht spürbar mindern: Innerhalb des ersten Monats konnten über eine Million Exemplare verkauft werden.

Diese Schwelle wurde in der Hälfte der Zeit erreicht, die das iPhone dafür benötigte. Im März 2011, neun Monate nach der Produkteinführung, waren bereits 15 Millionen Apple-Tablets verkauft worden. Das iPad legte damit den bis dahin erfolgreichsten Verkaufsstart eines Elektronik-Produkts für den Massenmarkt hin.

Die Pläne für das erste Tablett-Computer wurden vor mehr als 2o Jahren entwickelt. Doch mit der Steve Jobs' Rückkehr im Jahr 1999 wurde der Fokus zuerst auf den Macintosh-Computer und den iPod gelegt.

Schon im März 2004 reichte Apple das Patent D504889 ein. Darin wurde neben Jobs auch der damalige Designchef Jony Ive als Erfinder genannt. Die Anmeldung enthielt Skizzen eines rechtwinkligen elektronischen Tablets mit abgerundeten Ecken. Genau so würde sechs Jahre später das iPad aussehen.

Als die ersten iPad-Prototypen mit einem Multitouch-Bildschirm intern begutachtet wurden, änderte Jobs aber seine Strategie. Die neue Technik sollte zuerst den Smartphone-Markt umkrempeln: die Geburtsstunde des iPhones. Daher kam das iPad erst drei Jahre nach dem Start des iPhones 2007 in die Läden.

Im Smartphone-Markt konnte Apple mit dem iPhone nie Anteile über 20 Prozent erreichen. Das iPad hängt seit 2010 von den Konkurrenzprodukten von Wettbewerbern wie Samsung, Amazon, Lenovo und Microsoft ab.

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde das Tablett tatsächlich auch die herkömmlichen Computer massiv zurückdrängen. Die Absatzzahlen stiegen immer weiter an und erreichten 2013 mit rund 70 Millionen Stück ihren Höhepunkt. Doch danach sanken die Verkäufe wieder. Unter anderem, weil das iPad lange hält und im Vergleich zum Smartphone nicht so häufig ersetzt werden muss.

Im Jahr 2018 wurden nur noch 43,5 Millionen iPads verkauft. Seitdem berichtet Apple keine Absatzzahlen mehr. Die Absätze sollen zuletzt aber nach Analystenschätzungen wieder leicht angezogen haben.

Heute ist nach zehn jahre iPad aber weit davon entfernt, die Absatzzahlen der PCs zu erreichen. IDC schätzt, dass 2019 rund 267 Millionen Computer weltweit verkauft wurden.

Bis heute hat es das iPad nicht geschafft die PCs oder gar Handys zu verdrängen. Mit der geringen Grösse der Smartphones und dem breiten Anwendungsbereich der Computer mitzuhalten, gestaltete sich als zu schwierig. Trotzdem hat das iPad den Gerätetyp Tablet an sich revolutioniert und zum eigenen Durchbruch verholfen.