Während Corona: Ängstliche Menschen neigten eher zum Hamsterkauf
Leere Klopapier-Regale im März und April – für viele das erste Zeichen der Corona-Krise. Eine Studie hat sich angeschaut, wer die Hygieneartikel gebunkert hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Zu Beginn der Corona-Krise waren die Klopapier-Regale leergefegt.
- Eine Studie untersuchte, welche Menschen die Hygieneartikel bunkerten.
- Das Ergebnis zeigt, vor allem ängstliche Personen neigten zum Hamsterkauf.
Zu Beginn der Corona-Krise waren die Klopapier-Regale von Supermärkten wochenlang leer – doch wer hatte die Hygieneartikel gebunkert? Einer Studie zufolge waren das unter anderem Menschen, die die Pandemie als besonders grosse Gefahr empfanden.
«Menschen, die sich bedrohter fühlten, neigten dazu, mehr Toilettenpapier zu horten». Dies schreiben die Autoren um Lisa Garbe von der Universität St. Gallen im Fachmagazin «PLOS One». Das Verhalten sei teilweise persönlichkeitsbedingt, heisst es weiter: «Menschen, die sich viele Sorgen machen oder ängstlich sind, fühlen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit bedroht und horten Toilettenpapier.»
Nach Angaben von Herstellern stieg der Verkauf von Klopapier in der Corona-Krise zeitweise um bis zu 700 Prozent. Dies schreibt das Team - darunter Mitarbeiter der Universität Münster und des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Abschliessend klären, wohin die Hygieneartikel aus den Supermarkt- und Drogerieregalen verschwunden sind, kann die Studie nicht.
Die Wissenschaftler räumen ein, dass ihre Ergebnisse wohl nur zwölf Prozent des veränderten Klopapier-Kaufverhaltens erklären: «Die subjektive Bedrohung durch Covid-19 scheint ein wichtiger Auslöser für das Klopapier-Horten zu sein. Dennoch sind wir noch immer weit davon entfernt, dieses Phänomen umfassend zu verstehen.»
Die Forscher hatten für ihre Untersuchung mehr als 1000 Erwachsene aus 35 Ländern befragt. Sie befragten sie zu Persönlichkeit, Einschätzung der Corona-Gefahr sowie zu ihren Klopapier-Einkäufen befragt.