Apple zeigt Krim nun als russisches Staatsgebiet

Apple hat sich dem Druck der Staatsduma in Moskau gebeugt: Neu wird die Krim beim US-Konzern als russisches Staatsgebiet angezeigt – zumindest zum Teil.

Apple hat sich dem Druck Moskaus gebeugt und führt die Krim nun offiziell als russisches Staatsgebiet. Allerdings nur für Nutzer mit dem Standort Russland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Nutzer sehen bei Apple die Krim und ihre Städte nun mit dem Zusatz Russland.
  • Sonst wird die Krim weiterhin als Autonome Republik angezeigt – aber ohne Zusatz Ukraine.

Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim wird auf Druck der Staatsduma in Moskau von dem US-Konzern Apple nun offiziell als russisches Staatsgebiet geführt. Allerdings sehen nur Nutzer mit dem Standort Russland die Krim und ihre Städte mit dem Zusatz Russland.

«Apple hat seine Korrekturen in den geografischen Bezeichnungen der Krim und der Stadt von föderaler Bedeutung – Sewastopol – umgesetzt. Umgesetzt gemäss der Verfassung der Russischen Föderation», sagte der Chef des Sicherheitsausschusses in der Duma, Wassili Piskarjow.

Russland hatte unter Androhung hoher Strafen auch von Google immer wieder gefordert, die Kartenbezeichnungen zu ändern. Google hingegen ordnet die Krim keinem Land zu.

Von Apple gab es auf Anfrage dazu zunächst keine Stellungnahme. Ausserhalb Russlands sehen Nutzer die Krim weiterhin als Autonome Republik – aber ohne Zusatz Ukraine.

USA verhängte Sanktionen gegen Russland

Russland hatte sich die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Halbinsel 2014 gegen internationalen Protest einverleibt. Piskarjow kündigte an, die Karten nun regelmässig zu prüfen.

Besonders pikant ist der Fall, weil die USA neben der EU gegen Russland wegen der Krim-Annexion Sanktionen verhängt haben. Unternehmen, die Russland entgegenkommen in der Krim-Frage, werden in aller Regel mit harten Sanktionen des Westens bestraft.

Ukrainischer Aussenminister verärgert

Der ukrainische Aussenminister Wadim Pristaiko reagierte verärgert auf die Änderung. Per Twitter forderte er die Technologiefirma zum Umdenken auf und bezeichnete die Krim als «Herzstück» seines Landes.

Die Firma mit dem Apfel solle bei dem bleiben, womit sie sich auskenne: Hochtechnologie und Unterhaltung. «Globale Politik ist nicht ihre starke Seite», betonte der Diplomat. Die US-Firma ist in der Ukraine – anders als in Russland – nicht vertreten.