Brite liegt mit Dauererektion im Spital

Ein Mann hatte nach einer Klub-Nacht zwei Potenzmittel vermischt. Diese lösten eine schmerzhafte Mischwirkung mit seinen HIV-Medikamenten aus.

Danny Polaris wartet seit zwei Wochen in einer Berliner Klinik darauf, dass sein Dauer-Ständer verschwindet. - Instagram/@dannypolaris

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Brite liegt seit zwei Wochen in einer Berliner Klinik mit einer Dauer-Erektion.
  • Der Mann hatte einen Mix von verschiedenen Medikamenten und Potenzmitteln eingenommen.
  • Der Priapismus ist inzwischen auf dem Rückzug, doch die Spätfolgen sind unklar.

Alkohol, Viagra und ein Sex-Date. Eine wilde Nacht Ende Juli dürfte einem Briten noch eine lange Zeit in Erinnerung bleiben. Doch was war genau geschehen?

Danny Polaris wollte nur vor dem Christopher Street Day (CSD) noch ein wenig Spass haben. Auf dem Nachhauseweg von einer Klubnacht in Berlin hatte er eine Viagra genommen. Anschliessend ging er noch zu einem Sex-Date.

Sein Sexpartner bot dem alkoholisierten Mann an, ihm ein Potenzmittel in den Penis zu injizieren. Polaris stimmte zu, unter anderem weil der Sexpartner angab, Krankenpfleger zu sein. Gegenüber dem Magazin «PinkNews» berichtete Polaris: «Ich dachte, warum nicht, was kann schon schiefgehen?»

Wochenlange Erektion

So einiges, wie der in Berlin lebende Brite in den nächsten zwei Wochen erfahren sollte. Am nächsten Tag wachte er aber erstmal «nur» mit einer schmerzhaften Erektion auf.

Er machte sich auf den Weg zum CSD. Diesen überstand der Mann, der freiberuflich für Sexkolumnen schreibt, mit einem weinkühlerumwickelten Dauerständer. Doch einen Tag später waren die Schmerzen so heftig, dass er mit der Ambulanz ins Spital eingeliefert werden musste.

Dort versuchten die Ärzte die folgenden zehn Tage erfolglos, ihn von seinem Elend zu befreien. Sie wurden mit jedem Tag ratloser. Sogar eine Operation bei der eine Vene aus dem Oberschenkel mit dem Penis verbunden wurde, war nicht erfolgreich.

Mittlerweile ging es auch um Leben und Tod. Denn sollte das Blutgerinnsel aus dem Penis in den Blutkreislauf geraten, könnte es potenziell lebensgefährlich werden.

Spätfolgen könnten verheerend sein

So weit kam es zum Glück nicht! Danny Polaris gab am Mittwoch auf seiner Instagram-Seite eine erste positive Meldung von sich. Der Priapismus (der medizinische Fachausdruck für einen Dauerständer) sein inzwischen glücklicherweise auf dem Rückzug. Er habe am Mittwoch das erste Mal das Krankenhaus für 15 Minuten verlassen.

Die Schäden am Penis des jungen Mannes sind jedoch gravierend. Spätfolgen könnten eine Penisverkrümmung oder ein dauerhafter Erektionsverlust sein. Im schlimmsten Fall müsste der Penis aufgrund einer Gewebe-Nekrose amputiert werden.

Brite warnt vor Wechselwirkungen

Bei dem Mittel soll es sich um Alprostadil gehandelt haben, es wird gegen Erektionsstörungen eingesetzt. Bei Polaris kam laut «queer.de» erschwerend hinzu, dass er an diesem Abend bereits eine Viagra-Pille genommen hatte. Zudem sei es auch zu Wechselwirkungen mit seinen HIV-Medikamenten gekommen.

Mit seiner Geschichte will der Brite andere Männer davor warnen, denselben Fehler zu machen. Freunde haben zudem eine Crowdfunding-Seite eingerichtet, damit ihm beim Bezahlen der Zusatzkosten in der Klinik geholfen werden kann.