Schwere Explosion im Iran: Regierung warnt vor Spekulationen
Nach der tödlichen Explosion in der südiranischen Hafenstadt Schahid Radschaei hat die Regierungssprecherin vor voreiligen Spekulationen in der Presse gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran kam es zu einer tödlichen Explosion einer südlichen Hafenstadt.
- Dabei wurden mehr als 700 Menschen verletzt.
- Die Regierung warnt vor spekulativen Informationen.
«Wir sollten uns an die offiziellen Angaben halten und keine spekulativen Informationen verbreiten.» Das sagte Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani der staatlichen Nachrichtenagentur Irna nach der tödlichen Explosion in der südiranischen Hafenstadt Schahid Radschaei. Vor allem mit Blick auf die Ursache der Explosion sowie die Zahl der Toten und Verletzten müsse die genaue Untersuchung des Unglücks abgewartet werden, so die Sprecherin.
Derzeit seien auf Anweisung von Präsident Massud Peseschkian zwei Minister vor Ort, um gemeinsam mit Experten die Lage zu prüfen. Jüngsten Medienberichten zufolge gab es bei der Explosion fünf Tote, mehr als 700 Verletzte und mindestens sechs Vermisste. Die Medien sprachen von Schwerverletzten, aber laut Mohadscherani mussten nur 27 von ihnen operiert werden.
Ursache bisher unklar
In den Medien hiess es, dass die Bevölkerung der gesamten Provinz Hormusgan dringend aufgerufen wurde, Blut für die Schwerverletzten zu spenden, um weitere Todesfälle zu verhindern.
Auch die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Nach offiziellen Angaben soll sich die Explosion in einem Treibstofflager im Hafen ereignet haben. Spekulationen zufolge soll jedoch Raketentreibstoff in einem der Lagerhäuser die gewaltige Explosion ausgelöst haben.

Auch von einem Sabotageakt des Erzfeindes Israel ist die Rede. Die Regierung hält sich bedeckt und will erst die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten, bevor sie Stellung bezieht.
Schahid Radschaei ist der grösste Containerhafen des Landes und gehört zum Haupthafen von Bandar Abbas in der Provinz Hormusgan. Der Hafen liegt am Nordufer der Strasse von Hormus im Persischen Golf und gilt wegen seiner strategischen Lage als eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes. Dort werden mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt.