Corona-Ausbruch in deutscher Fleischfabrik Tönnies
Beim Fleischproduzenten Tönnies ist das Coronavirus ausgebrochen. Über 1000 Mitarbeitende wurden positiv getestet. Der Druck auf Clemens Tönnies wächst.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Fleischfabrik Tönnies kam es zu einem Corona-Ausbruch.
- Mittlerweile wurden über 1000 Mitarbeitende positiv getestet.
- Geschäftsführer Clemens Tönnies will das Unternehmen retten.
Der Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies in Nordrhein-Westfalen droht ausser Kontrolle zu geraten. Am Samstag wurde der Betrieb für 14 Tage geschlossen, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1029 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden.
Politik und Verbraucherschützer erhöhen derweil den Druck auf die Schlachtbranche, den Preiskampf bei Arbeitsbedingungen und Fleisch im Supermarkt zu unterbinden. An einen Rücktritt denkt Clemens Tönnies aber nicht.
«Ich werde dieses Unternehmen aus dieser Krise führen», sagte der 64-Jährige am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück. Er ergänzte: «Und dann sehen wir weiter. Ich mach' mich nicht aus dem Staub.»
Im seit Jahren geführten Streit um Deutschlands grössten Schlachtbetrieb hatte zuvor Robert Tönnies seinen Onkel Clemens in einem persönlich Brief vom 19. Juni aufgefordert, den Weg frei zu machen.
Dessen Sohn Max Tönnies solle die Arbeit in der Geschäftsführung übernehmen. Ausserdem forderte Robert die Einberufung einer ausserordentlichen Gesellschafterversammlung.
Das Verhältnis zwischen dem Kreis Gütersloh, in dem der betroffene Standort liegt, und der Firma Tönnies ist derweil zerrüttet. «Das Vertrauen, das wir in die Firma Tönnies setzen, ist gleich Null. Das muss ich so deutlich sagen», sagte der Leiter des Krisenstabes, Thomas Kuhlbusch. Am Samstag wurde der Betrieb für 14 Tage geschlossen, zu diesem Zeitpunkt waren 1029 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden.